Nisyros, was bist du schön! Dieses kleine Fleckchen Erde ist wohl einer der friedlichsten Orte, würde nicht in den Tiefen noch ein aktiver Vulkan brodeln. Genau genommen besteht Nisyros nur aus einem Vulkan. Wie die Inseln Milos und Santorini zählt Nisyros zum vulkanischen Inselbogen Griechenlands.
„Die knapp 1.000 Einwohner zählende Insel Nisyros versprüht einen ganz besonderen Charme. Viele Urlauber verlieben sich auf Anhieb in das Kleine Eiland.“

Am Fuße des Vulkans liegt der pittoreske Hafenort Mandraki. Mit seinen schmalen Gassen, weiß gekalkten Häusern und bunten Fensterläden bietet er unzählige Fotomotive. Am oberen Vulkanrand findet man die verträumten Dörfer Emporios und Nikia, in denen die Zeit stehengeblieben zu sein scheint.
Die Insel Nisyros (auch Nissiros) ist lediglich 42 km² groß, das entspricht nur einem Zehntel der Stadtfläche von Köln. Aber es gibt so Einiges zu entdecken! Zahlreiche idyllische Wanderwege laden auf Erkundungstouren ein. In Gesprächen mit den liebenswerten Einheimischen erfährt man immer wieder von neuen Highlights.
Im Sommer wird Nisyros als Nachbarinsel von Kos täglich mit der Fähre angesteuert und zahlreiche Tagesausflügler möchten den Vulkankrater der Insel besichtigen. Bleibt man länger als einen Tag auf Nisyros, so wird man verzaubert und will immer wieder zurückkehren. Wir haben das Eiland mittlerweile schon mehrmals besucht.
Am späten Abend, viele Stunden nachdem der letzte Tagestourist die Insel verlassen hat, genießt man auf Nisyros himmlische Ruhe und Beschaulichkeit. Wenn man hier verweilt, ist der Alltag meist ganz weit weg. Und wenn man genau hinhört, hört man nichts. Absolute Stille und Einsamkeit.
Nisyros geführte Tour oder auf eigene Faust?
Nisyros erreichst du nur mit der Fähre, einen Flughafen gibt es nicht. Von der Insel Kos aus werden organisierte Ausflüge nach Nisyros angeboten. Es lohnt sich jedoch auf eigene Faust mit der Fähre nach Nisyros überzusetzen. Von Kardamena und Kos-Stadt verkehren in der Hauptsaison täglich mehrere Ausflugsboote und Fähren nach Nisyros.
Kardamena bietet sich mit nur 45 min Überfahrt nach Nisyros als kürzester Ausgangsort an. Die Tickets erwirbt man idealerweise einen Tag vorher direkt am Hafen, eine Onlinebuchung gibt es nicht. Die geführten Touren auf die Insel (u.a. mit Piratenboot) sind in der Regel teurer als die individuelle Anreise. Klicke auf den Link und erhalte mehr Infos zu den Touren von GetYourGuide*:
Von Mai bis Oktober brechen die Schiffe von Kardamena täglich um 09:30 Uhr nach Mandraki, dem Hauptort von Nisyros, auf. Gegen 15:30 Uhr legen die meisten Nisyros Fähren wieder ab. Für eine einfache Strecke bezahlst du ca. 10 € pro Fährticket als Fußpassagier. Ab Oktober kann der Fährverkehr reduziert werden.
Ab Kos-Stadt starten die großen Autofähren von Blue Star, Saos Ferries und die Katamarane von Dodekanisos Seaways. Die Preise liegen bei ca. 15 € pro Strecke. Die genauen Abfahrtszeiten erfährst du über deren Homepage. Des Weiteren verkehrt regelmäßig ein kleines Versorgungsschiff (u.a. Olympios Ermis oder Joy Star) nach Nisyros.
→ Hier gibt es weitere Infos zur Anreise nach Nisyros
#1 Mandraki: Hauptort von Nisyros
In Mandraki setzt du den ersten Fuß an Land. Mit rund 700 Einwohnern ist Mandraki der größte Ort auf Nisyros und somit auch das lebendigste Dorf der Insel. Neben zahlreichen Souvenir- Geschäften bietet der Küstenort mit vielen Minimärkten und Shops die beste Versorgung.
Am Tag tummeln sich in den hübschen Gassen die Tagestouristen von Kos. Am Abend kehrt auf Nisyros Ruhe ein. Die gemütlichen Tavernen und Cafés laden zum Verweilen ein. Mittlerweile gibt es zahlreiche schöne Ferienhäuser für Selbstversorger und einige kleine Hotels. Hier findest du unsere Empfehlungen: Nisyros Unterkünfte
Der Ort ist ein typisch griechisches Dörfchen mit weißen Häusern und bunten Fensterläden. An jeder Ecke findet sich zwischen farbenfroher Bougainvillea, schlafenden Katzen und blauen Holzbalkons ein Fotomotiv. Spaziere in aller Ruhe durch die malerischen Gässchen und wirf öfter mal einen Blick auf den Boden.
Nisyros ist neben anderen Dodekanes Inseln, wie Rhodos und Patmos, bekannt für ihre wunderschönen Bodenmosaike, auch »Hohlakia« (Chochlakia) genannt. Aus hellen und dunklen Vulkangestein werden von Hand verschiedene Motive in Mosaikform gesetzt. Viele Plätze und Hauseingänge in Mandraki wurden mit Meereskiesel- Mosaiken verschönert.
Herzstück von Mandraki ist die »Platia Ilikiomeni«, der Dorfplatz mit seinem großem Gummibaum und zahlreichen Tavernen. Gerade zur Mittagszeit platzt die Platia aus allen Nähten. Verlässt du das Gassengewirr gen Norden kommst du an die lange Hafenpromenade, die sich vom Ortseingang bis hinter zum Kloster erstreckt.
Einige Cafés und Tavernen haben sich hier angesiedelt und bieten besonders am Abend einen spektakulären Blick auf die untergehende Sonne. Wenn das Meer rau ist, schlägt die Gischt hier an die Hafenmauern. Katzensicher wird frisch gefangener Oktopus an Leinen gehangen, ab und an fährt ein typisches Inseldreirad APE vorbei. Pure Inselidylle!
Neben vielen Souvenirshops haben sich entlang der Hauptgasse bis zum Kloster Panagia Spiliani auch interessante Geschäfte angesiedelt, u.a. die hübsche Boutique Loles Kores, in der Inhaberin Alkiste originelle Textilien für jede Altersklasse anbietet. Selbstversorger finden im Feinkostladen Frou Frou von Anna eine große Auswahl an biologischen Produkten.
#2 Das Kloster Panagia Spiliani
Schon von der Fähre aus siehst du bei Ankunft das weiße Kloster auf einem Hügel über Mandraki thronen. Das Kloster Panagia Spiliani ist eingebettet in die Überreste eines alten venezianischen Kastells. Im Inneren der Anlage befindet sich eine kühle Felsengrotte mit einem Altar und zahlreichen Ikonen. In einem kleinen Museum sind außerdem diverse religiöse Fundstücke der letzten Jahrhunderte ausgestellt.
Panagia Spiliani ist ein wichtiger Wallfahrtsort Griechenlands und jedes Jahr pilgern am 15. August tausende Menschen aus allen Teilen des Landes hierher, um bei der Prozession der heiligen Mutter Gottes dabei zu sein.
Von der oberen Anlage aus mit seinem prächtigen Hohlakia hast du einen fantastischen Ausblick auf die Dächer von Mandraki. Das Kloster erhebt eine kleine Eintrittsgebühr von 2 € pro Person zur Instandhaltung der Gebäude.
#3 Hohlakia Beach: Ein Ort zum Entspannen
Am Fuße des Klosters hinter der Taverne Oxos führt ein Weg um den Fels herum zum Hohlakia Beach. Es ist ein magischer Strand und er offenbart erst bei genauem Hinhören seine ganz besondere Schönheit. Statt weißem Sand, türkisblauem Meer und Palmen findest du nur schwarze runde Steine am Ufer und kristallklares Wasser.
Es gibt kaum Bäume, die Schatten spenden. Setze dich ans Ufer des Strandes, schließe die Augen und lausche wie die Brandung die runden Vulkansteine in Bewegung setzt. Ein meditativer Ort und spätestens jetzt wirst du Magie von Nisyros spüren. Ein Bad im warmen Meer lohnt sich. Vergiss also nicht deine Badesachen mitzunehmen.
#4 Das beschauliche Fischerdorf Pali
Mit einem Mietwagen verlassen wir Mandraki und fahren die Küstenstraße an den Flanken des Vulkans entlang. Das Fischerdorf Pali oder auch Paloi ist der nächste Stopp unserer Nisyros Inseltour. Verschlafen schippern hier die Boote in der Hafenmole. Am Ufer erstrahlt die schöne blau- weiße Apostelkirche.
Am Hafen gibt es einige Tavernen, die frisch gefangenen Fisch anbieten. Die Straße führt weiter am Meer entlang vorbei an der ältesten Bäckerei der Insel. In der Pali Bakery wird Brot und Gebäck noch traditionell von Hand hergestellt. Hier kannst du dir Proviant für die Inselerkundung holen.
Die heißen Quellen von Nisyros
Die heißen Thermalquellen von Nisyros waren bis Anfang des 20. Jahrhunderts in ganz Europa bekannt. Sogar von Ägypten aus reisten die Menschen nach Nisyros. Selbst der antike Arzt Hippokrates von Kos soll hier Patienten kuriert haben. Noch heute kannst du im Örtchen Loutra (zwischen Pali und Mandraki) in einem kleinen Thermalbad entspannen.
Fährst du aus Pali heraus, siehst du schon von Weitem an der Küste ein großes Thermalgebäude aus Vulkangestein. In den 1920ern begannen Investoren aus Rhodos mit dem Bau der Heilanstalt. Der zweite Weltkrieg zerstörte Teile der Anlage und der Wiederaufbau kam in den 1970ern aus finanziellen Gründen zum Erliegen. Seitdem steht das riesige Gebäude leer.
Direkt gegenüber des Thermalhotels liegt die Kirche »Panaghia Thermiani«, die in die Ruinen eines alten römischen Bades hineingebaut wurde. Die Küstenstraße führt vorbei am Kap Katsouni mit bizarren Bimsstein- Höhlen bis zum Lies Strand. Dieser erstreckt sich kilometerlang an der Ostküste und ist bedeckt von dunklem Vulkansand und Kieselsteinen.
#5 Pachia Ammos: Der schönste Strand
Am Ende der Küstenstraße kommst du nahe der Oasis Taverne zu einem Parkplatz. Hier kannst du dein Fahrzeug abstellen und dem Fußweg weiter folgen.
Etwa 10 Minuten läufst du auf einem schmalen Pfad an der Steilküste entlang. Hinter der letzten Felsklippe eröffnet sich dir der Blick auf einen der schönsten Strände der Ägäis. Große dunkle Sanddünen bedecken die Bucht des Pachia Ammos.
Das Wasser ist kristallklar und der schokoladenbraune Strand ist mit winzigen Steinen bedeckt. An einigen Stellen in Ufernähe tritt warmes Thermalwasser aus dem Meeresboden. Bis Ende Juni geht es hier noch ruhig zu und du hast die Badebucht meist ganz für dich allein.
Ab Juli bis Anfang September wird der Strand bevölkert von zahlreichen Wildcampern. Dann wird es schwer zwischen den zahlreichen Zelten noch ein freies Plätzchen zu bekommen. Viele Besucher weichen dann auf den weniger frequentierten Moulari Beach am Parkplatz aus.
#6 Emporios: Ein Dorf im Dornröschenschlaf
Wir fahren die Straße zurück nach Pali und folgen den Serpentinen hoch bis an den Rand der Caldera. Nach etwa zehn Minuten zweigt rechts die Straße nach Emporios ab und schon von Weitem kannst du die hübschen weißen Häuschen erkennen. Vor 100 Jahren lebten hier noch 700 Menschen.
Nach einigen Auswanderungs- Wellen Ende des 19. Jh., sowie dem schweren Erdbeben (siehe Beitrag: Griechenland Erdbeben) im Jahr 1953, war das Dorf bis vor wenigen Jahren nahezu verlassen. So langsam erwacht der Ort aus dem Dornröschenschlaf und alte Steinhäuser sind aufwendig saniert wurden.
Direkt am Ortseingang befindet sich die faszinierende Natursauna von Nisyros. In dieser kleinen Grotte wird es weit über 40 Grad warm und auch wenn es etwas modrig riecht, sollen die ätherischen Vulkandämpfe laut Einheimischen gut für die Atemwege sein.
Auf dem Parkplatz unterhalb des Dorfes kannst du dein Fahrzeug abstellen und in das Dorf hinein spazieren. Nach ein paar Metern kommst du zum kleinen Dorfplatz von Emporios. Hier gibt es zwei traditionelle Tavernen, in denen du dich stärken kannst. Über mehrere Treppenstufen gelangst du vom Plateia zu den Ruinen des ehemaligen Kastro von Emporios.
Auf dem höchsten Punkt steht heute nur noch die mittelalterliche Kirche des Erzengels Michael (13. Jh.) mit einem schmucken Kirchplatz aus Meereskieseln. Von hier oben schaust du auf der einen Seite in die riesige Caldera von Nisyros, auf der anderen Seite auf die tiefblaue Ägäis und die Nachbarinseln Gyali und Kos.
Einkehr in Emporios
Im Sommer werden am Abend Tische und Stühle auf den Dorfplatz aufgestellt, ab und an spielt Livemusik. Das rustikale Ambiente im Ruinendorf versprüht einen außerordentlichen Charme, so dass Individualtouristen und Einheimische gern bis tief in die Nacht verweilen. Besonders stimmungsvoll sind die Kirchenfeste (u.a. Ostern und Maria Himmelfahrt) von Emporios.
Die Taverne »To Balkoni« bietet neben leckeren Vorspeisen (Meze) und Tagesgerichten, einen grandiosen Ausblick auf den Vulkankrater von Nisyros. In der Taverne »Apyria« neben der blau-weißen Dorfkirche Koimisis Theotokou gibt es an Wochenenden ganztägig und in der Woche am Abend köstliche griechische Hausmannskost.
Die Besitzer der Taverne Apyria, die Brüder Triantafilos und Gianni, sind herzensgute Menschen und haben stets ein Ohr frei für einen Plausch. Vor allem der Skordalia- Dip mit Mandeln, die Kichererbsentaler und das Fleischgericht Sheftalies (Lammhack-Bällchen) sind köstlich!
#7 Abstieg in den Vulkan von Nisyros
Wir kehren zurück zur Kreuzung nach Emporios und biegen rechts Richtung Vulkan ab. Eine kurvige Straße schlängelt sich hinunter in die beeindruckende Caldera, das sogenannte Lakki-Tal. An den terrassierten Berghängen ist die Vegetation noch sehr üppig.
Je weiter du in den Vulkankessel herunterfährst, desto karger wird die Landschaft. Die verschiedenen Gesteinsschichten und zahlreichen Lavadome lassen jedes Geologenherz höher schlagen. An einem Kassenhäuschen zahlst du 5 € Eintritt für die Besichtigung des Kraters.
Bevor du jedoch mit der Masse zum Stefanos Krater pilgerst, empfehlen wir dir einen kleinen Abstecher zu dem weniger bekannten Polyvotis Krater zu machen. Kaum einer verirrt sich hierher, obwohl die Zwillingskrater nicht weniger beeindruckend sind.
Folge am Toilettenhäuschen rechts dem Trampelpfad. Schon von Weitem kannst du mehrere Hügel in prächtigen Farben erkennen. Dahinter liegen versteckt weitere Krater. Auch wenn du nicht hinunter gehen kannst, bekommst du einen guten Eindruck von diesem Naturwunder.
Die dampfenden Schwefelfumarolen leuchten neongelb und erinnern daran, dass unter der Erde immer noch ein aktiver Vulkan schlummert. Vorsicht ist geboten, das Gestein ist teilweise porös und Absperrungen sind nicht vorhanden!
Wanderung in einen aktiven Vulkan
Herzstück des Lakki- Tales ist der spektakuläre Stefanos Krater. In den 4.000-5.000 Jahre alten Krater mit einem Durchmesser von 330 Metern kannst du hinabsteigen, sofern du dem strengen Schwefelgeruch Stand hältst.
Voller Ehrfurcht und Bewunderung steht man inmitten einer der größten Fumarolen- Krater der Welt. An manchen Stellen ist der Boden sehr dünn und auch wenn die durchlässigen Stellen mehr oder weniger abgesperrt sind, sollte man dennoch Acht geben.
Nisyros Vulkan Besuchstipp: Wenn du vor 10:30 Uhr oder am späten Nachmittag die Caldera von Nisyros und deren faszinierende Krater- Landschaft besichtigst, entgehst du dem großen Ansturm der Tagestouristen. Der Abstieg in einen aktiven Vulkankrater ist ein einmaliges Erlebnis. Vermutlich gibt es nur ganz wenige Krater weltweit, die überhaupt begehbar sind.
#8 Bilderbuch-Kirche des Propheten Elias
Wir fahren wieder aus der Caldera heraus und setzen unsere Inseltour Richtung Nikia fort. Die Straße führt am Vulkanrand entlang und du genießt einen fantastischen Ausblick auf die Ägäis, das kleinasiatische Festland und die Nachbarinsel Tilos.
Kurz vor Nikia geht auf der rechten Seite eine Straße hoch zur Kirche Prophet Elias. Die Lage dieser blau-weißen Schönheit ist traumhaft und das Panorama von der Vorderseite der Kirche atemberaubend. Wir könnten hier Stunden verweilen und diese himmlische Atmosphäre in uns aufsaugen.
Auf dem Vorplatz der Kirche befindet sich ein kostenfreies Hochleistungs- Fernglas, durch welches du sowohl in die Caldera hinein, als auch auf das Dorf Nikia und die Ägäis schauen kannst. An Tagen mit guter Sicht reicht der Blick sogar bis zu den Inseln Astypalea und Saria (Karpathos).
Alternativ kannst du auch vom Parkplatz des Dorfes Nikia zur Kirche hinaufwanden. Der Weg beginnt hinter dem Vulkan-Museum. Der Anstieg ist kurz, aber recht steil. Für Individualtouristen lohnt sich der Besuch zum Sonnenuntergang.
#9 Das idyllische Bergdorf Nikia
Nikia ist das Bilderbuchdorf der Insel. Mit seinen weißen Häuschen und roten Dächern begeistert es Besucher auf Anhieb. Den schönsten Blick genießt du etwas außerhalb vom Dorf von einer kleinen Parkbank. Am Ortseingang kannst du dein Fahrzeug kostenfrei abstellen, der gesamte Ort gilt als Fußgängerzone.
Auf der rechten Seite des Parkplatzes befindet sich das Vulkanmuseum von Nisyros. Es zählt zu den besten geologischen Museen des ganzen Landes. Hier bekommst du zahlreiche Hintergrundinformationen zur Entstehung von Nisyros und zur vulkanischen Aktivität der gesamten Ägäis. Das Museum hat außer sonntags täglich geöffnet.
Die schmale pittoreske Hauptgasse von Nikia zieht sich wie ein Schlauch durch das Dorf. Nach ein paar Metern kommst du zum Herzstück von Nikia, dem »Porta Nikia«. Die Platia wurde bereits zu einem der schönsten Plätze Europas gewählt und das zu Recht. Zwischen den weißen Häuschen scheinen der Himmel und die Ägäis zu einer Farbe zu verschmelzen.
Steigst du die Stufen hinauf zur Marienkirche Issódia tis Theotókou genießt du einen tollen Ausblick auf den mit Meereskieseln verzierten Dorfplatz. Ein Besuch des Kircheninneren mit imposanter Ikonostase aus Marmor lohnt sich. Spenden zum Erhalt des Gotteshauses sind willkommen.
Auszeit auf dem Dorfplatz in Nikia
Auf dem Dorfplatz gibt es das schöne Café Porta der freundlichen Inhaber Nektaria und Efthimios, in dem du einen kühlen Drink und leckere griechische Meze bestellen kannst. Für Schokosüchtige empfehlen wir den legendären »Volcano chocolate cake« mit Vanilleeis.
Folgst du der Gasse bis ans Ende des Dorfes gelangst du auf einen weiteren Platz (Volcano View) mit hervorragendem Ausblick in die Caldera. Von hier genießt du übrigens auch einen traumhaften Sonnenuntergang!
Wir nehmen uns in Nikia gerne Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang durch die bezaubernden Gassen. Außerhalb der Touristenzeiten trifft man bis auf ein paar Katzen kaum jemanden an und es hat etwas sehr Beruhigendes durch diese Stille zu wandeln.
Wir setzen unsere Inselerkundung fort und fahren wieder zurück Richtung Mandraki. Vor dem Hotel Romantzo zweigt die Straße links hoch zum Palaiokastro und dem Kloster Evangelistria ab.
#10 Palaiokastro: Die Akropolis von Nisyros
Auf einem Hügel über Mandraki thronen die Zyklopenmauern einer hellenistischen Akropolis. Die riesigen Steinquader der antiken Festung wurden exakt aufeinander geschichtet und angepasst. Die Anlage des Palaiokastros von Nisyros ist weitläufig und teils von der Natur überwuchert.
Mit etwas Glück entdeckst du am Tag eine Zwergohreule in den zahlreichen Eichenbäumen. Auf Infotafeln kannst du dich über die Entstehung des Palaiokastros (auch Paleokastro) informieren. Von der Festung ist das Panorama auf Mandraki, die Ägäis und die vorgelagerte Insel Gyali grandios.
Die gigantischen Mauern (um Jahr 330 v. Chr.) zählen zu den am besten erhaltenen ihrer Art in ganz Griechenland. An manchen Stellen ist die Mauer mit den exakt aufeinander gestapelten Steinquadern bis zu 3,50 m dick. Die Ähnlichkeit mit Anlagen aus anderen Teilen der Welt (u.a. Inka-Kultur in Südamerika) ist verblüffend. Der Eintritt zum Palaiokastro ist frei.
Besuch des Archäologischen Museums
Im archäologischen Museum von Nisyros in Mandraki sind u.a. Fundstücke vom Paleokastro ausgestellt. Außerdem erhältst du einen Einblick in die bedeutende Insel- Vergangenheit. Im frühen Mittelalter sollen bis zu 12.000 Menschen auf Nisyros gelebt haben.
Das kompakte Museum beherbergt zahlreiche bemerkenswerte Artefakte unterschiedlicher Epochen. Der Eintritt ins Museum kostet 4 € (Dienstag Ruhetag). Momentan bleibt das Museum bis auf unbestimmte Zeit geschlossen.
#11 Wanderung zum höchsten Berg der Insel
Auf dem Rückweg nach Mandraki zweigt eine Straße rechts zum Kloster Evangelistria ab. Von hier kannst du eine Wanderung auf den mit 698 Metern höchsten Berg der Insel, dem Diavatis oder Profitis Ilias, mit seiner schneeweißen Kapelle Prophet Elias unternehmen.
Du wanderst durch wunderschöne Natur, vorbei an Häuserruinen aus vorchristlicher Zeit und terrassenförmigen Anlagen, den hängenden Gärten des Diavatis. Unterhalb des Gipfels kommst du zur Kirche Panagia Diavatiani. Gegenüber befindet sich eine alte Zisterne und einige Feigenbäume säumen eine Art Kirchplatz.
Hier scheint auch der Wanderweg zu enden. Zum Gipfel führt nur ein schwer erkennbarer Trampelpfad hinauf. Schon von Weitem leuchtet die schneeweiße Kapelle und oben angekommen, scheint es als ob man den Himmel berühren kann.
Im Inneren der Kapelle herrscht himmlische Ruhe. Zünde ein Kerze an und halte einen Moment inne. Ein magischer Ort, an dem du meist ganz allein bist. Für die Wanderung (hin- und zurück) musst du etwa 2,5 Stunden einplanen. Wir empfehlen die Wandertour daher nur bei Übernachtung auf der Insel in Angriff zu nehmen.
Geführte Touren auf Nisyros bieten Haris und sein Team vom Agrotourismus Anaema an. Egal ob eine private Tagestour quer über die Insel oder eine geführte Wanderung entlang der alten Steinpfade von Nisyros – mit den Kollegen von Anaema lernst du die Insel aus Sicht der Locals besser kennen. Mehr Infos: Anaema Nisyros
Weitere Tipps für die Insel Nisyros
Anreise nach Nisyros
Nisyros erreichst du nur mit der Fähre. Die Insel wird von Mai bis Oktober täglich mehrmals von Kos von den Häfen Kardamena, Kos-Stadt und Kefalos aus angesteuert. Neben kleineren Personenfähren verkehren auch große Autofähren von Piräus über Kos bzw. aus Richtung Rhodos.
Die Tickets für die kleinen Ausflugsschiffe erwirbst du direkt vor Ort auf dem Boot. Für die großen Fähren wir Blue Star, SAOS und Dodekanisos Seaways empfehlen wir dir eine Online-Buchung über unseren Partner Ferryhopper*:
Wenn du nicht auf eigene Faust übersetzen möchtest, kannst du bei Bedarf auch hier über unseren Partner GetYourGuide* einen geführten Tagesausflug auf die Insel Nisyros buchen:
→ Anbei erhältst du eine Übersicht über die Fähren:
Von Kos-Stadt nach Nisyros
- Blue Star Ferries (große Autofähren): ca. 3x pro Woche
- Saos Ferries (Autofähre): 2x pro Woche
- Dodekanisos Seaways (Schnellboot/ Katamaran): Dienstag und Donnerstag
- Versorgungsschiff (u.a. Joy Star): bis zu 4x pro Woche, Tickets in Kos-Stadt bei Adris Nissia Travel
Ab Kardamena nach Nisyros
- Personenfähren: 2-3 Fähren täglich, darunter Capitan Dimitris, Agios Konstantinos und das Schiff IRO, Abfahrt 9:30 Uhr, Rückfahrt 15:30 Uhr
- Piratenboot-Touren: Ticketverkauf über Agentur Sailaway, Abfahrt 12:00 Uhr, Rückfahrt 18:30 Uhr (Mo, Di, Do, Fr)
- Versorgungsschiff (u.a. Joy Star): 1-2 pro Woche
Von Kefalos (Kamari) nach Nisyros
- Personenfähre Kamari: in der Hauptsaison täglich, von September bis Oktober Dienstag und Sonntag, Abfahrt 9:30 Uhr, Rückfahrt 15:30 Uhr
- Versorgungsschiff (u.a. Joy Star): 1-2 pro Woche
→ Eine aktuelle Übersicht über die Fähren nach Nisyros gibt es hier: Diakomihalis Travel
Fortbewegung und Mietwagen auf Nisyros
Es ist nicht unbedingt nötig eine geführte Tour nach Nisyros zu buchen. Direkt am Hafen von Mandraki gibt es einige Mietwagenanbieter. Mit einem Mietwagen oder Roller kannst du in deiner eigenen Geschwindigkeit die Insel Nisyros erkunden.
Außerdem hast du so die Möglichkeit entgegen der Massen die schönen Orte anzusteuern. So empfiehlt es sich zum Beispiel zuerst nach Nikia zu fahren und dann in den Krater hinunter. Oder gleich zu Beginn durch Mandraki zu schlendern und danach nach Emporios hinauf zu fahren. Folgende Verleiher können wir persönlich empfehlen:
Manos K. Rent a car & motorbike, Mandraki
Direkt am Hafen von Mandraki haben Manos und seine Tochter Popi ihren umfangreichen Mietwagen-Verleih. Es werden Fahrzeuge aller Größen, sowie Quads, Buggys und Roller angeboten. Die Abwicklung verläuft schnell und unkompliziert, es empfiehlt sich Manos vor Ankunft nach Nisyros zu kontaktieren.
→ Mehr Infos findest du unter:
- Facebook: Manos Rent a Car
- Homepage: nisyros-rentacar.gr
Diakomihalis Travel, Mandraki
Die Reiseagentur von Haris vermietet neben robusten Kompaktwagen (u.a. Suzuki Ignis und Jimny) auch Quads und Motorroller. Mit einem Roller lässt sich die Insel Nisyros gut erkunden. Das Büro von Diakomihalis Travel befindet sich in Mandraki neben dem Café Alexandros am Hauptplatz von Mandraki.
→ Mehr Infos findest du unter der Homepage von Diakomihalis Travel
Hilfe bei der Griechenland Urlaubsplanung: Du weißt nicht, wo du anfangen sollst und wie du vorgehen musst, um deine Reise nach Nisyros zu planen? Kein Problem, profitiere von unserer jahrelangen Erfahrung mit Griechenlandreisen und lass dir von uns helfen. Wir beraten dich bei all deinen Fragen und Anliegen, sogar per Videochat. Hier kannst du deine Beratung buchen: Reiseberatung Griechenland
Unterkünfte und Hotels auf Nisyros
Auf Nisyros wird im Gegensatz zu Kos noch Wert auf einen sanften Tourismus gelegt. So findest du auf der Insel keine großen Hotelburgen und Resorts. Man hat begonnen alte Steinhäuser zu restaurieren und im traditionellen Stil als Gästehäuser wieder aufzubauen.
Die Einrichtungen sind geschmackvoll minimalistisch gehalten und versprühen ihren ganz eigenen Charme. Die besondere Atmosphäre in den traditionellen griechischen Häusern musst du einfach erlebt haben.
Lohnt sich eine Übernachtung auf Nisyros?
Wir raten jedem Kos Urlauber, der auf der Suche nach dem ursprünglichen Griechenland ist, mindestens eine Übernachtung auf Nisyros einzuplanen. Es liegen Welten zwischen der turbulenten Insel Kos und der ruhigen Nachbarinsel Nisyros. Gerade Freunde des Griechenland Inselhopping werden von der Insel begeistert sein.
Wenn die Ausflugsboote gegen Nachmittag Nisyros verlassen haben, dann kehrt Ruhe auf der Vulkaninsel ein. Ohne die ganzen Menschenmassen spürst du den besonderen Zauber von Nisyros. Der Hauptort Mandraki lädt mit seiner herrlichen Uferpromenade zum abendlichen Flanieren ein.
Nicht nur äußerlich wissen die schmucken Dörfer von Nisyros zu begeistern. Die Rückkehr und Besinnung auf das Wesentliche sind auch die architektonischen Grundpfeiler der Insel. So fühlt man sich ab der ersten Minute in den traditionellen Unterkünften von Nisyros wohl.
Die Gästehäuser wurden mit viel Liebe und Aufwand restauriert, entsprechend höher sind die Übernachtungspreise. Allein jedoch die einzigartige Lage, Abgeschiedenheit und der grandiose Meerblick sind jeden Cent Wert.
Welche Unterkünfte und Hotels empfehlenswert sind, erfährst du in unserem Beitrag: Nisyros Hotels
Nisyros Youtube Video
Impressionen von der Insel gibt es im Video von Thomas Polasek ©:
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