„Die Leute kommen das erste Mal auf die Insel und alle fragen sie, ob man hier ein Haus kaufen kann.“ so Mike, dem ein Mietwagenverleih auf Nisyros gehört. Er kann sich glücklich schätzen, denn er ist einer von knapp 40 Menschen, die ein Haus in Nikia, einem der schönsten Dörfer Griechenlands haben.

Im Sommer wird Nisyros als Nachbarinsel von Kos täglich mit der Fähre angesteuert und so strömen zahlreiche Tagesausflügler auf die Insel. Bleibt man länger als einen Tag auf Nisyros, so wird man verzaubert und will immer wieder zurückkehren. Wir haben das Eiland mittlerweile achtmal besucht.
Am späten Abend, viele Stunden nachdem der letzte Tagestourist die Insel verlassen hat, genießt man u.a. auf dem malerischen Dorfplatz „Porta Nikia“ himmlische Ruhe und Beschaulichkeit. Nisyros ist einfach magisch und auch wir können uns vorstellen unseren Lebensabend hier zu verbringen 🙂
Die Insel Nisyros (auch Nissiros) ist lediglich 42 km² groß, das entspricht nur einem Zehntel der Stadtfläche von Köln. Aber es gibt so Einiges zu entdecken! Zahlreiche Wanderwege laden auf Erkundungstouren ein. In Gesprächen mit den liebenswerten Einheimischen erfährt man immer wieder von neuen Highlights.
Nisyros Reisetipps im Überblick:
- Mandraki: Hauptort von Nisyros
- Das Kloster Panagia Spiliani
- Hohlakia Beach: Ein Ort zum Entspannen
- Das beschauliche Fischerdorf Pali
- Pachia Ammos: Der schönste Strand
- Emporios: Ein Dorf im Dornröschenschlaf
- Abstieg in den Vulkan von Nisyros
- Bilderbuch-Kirche des Propheten Elias
- Das idyllische Bergdorf Nikia
- Palaiokastro: Die Akropolis von Nisyros
- Wanderung zum höchsten Berg der Insel
Weitere Tipps für die Insel Nisyros
- Anreise und Fährverbindungen für Nisyros
- Fortbewegung und Mietwagen auf Nisyros
- Lohnt sich eine Übernachtung auf Nisyros?
Dieses kleine Fleckchen Erde ist wohl einer der friedlichsten Plätze, würde nicht in den Tiefen noch ein aktiver Vulkan brodeln. Genau genommen besteht Nisyros nur aus einem Vulkan. Genau wie Milos und Santorini zählt die Insel zum vulkanischen Kykladenbogen Griechenlands.
Am Fuße liegen kleine Dörfer, wie die Orte Mandraki und Pali. Am Vulkanrand findet man die malerischen Bergdörfer Nikia und Emporios. Wenn man hier oben verweilt, ist der Alltag meist ganz weit weg. Und wenn man genau hinhört, hört man nichts. Absolute Stille und Einsamkeit.

»Nisyros, was bist du schön…«
Nisyros erreichst du nur mit der Fähre, einen Flughafen gibt es nicht. Von der Insel Kos aus werden organisierte Ausflüge nach Nisyros angeboten. Es lohnt sich jedoch auf eigene Faust mit der Fähre nach Nisyros überzusetzen. Du solltest unbedingt einige Tage auf diesem wunderschönen Eiland einplanen, denn es gibt wirklich viel zu entdecken.
Anbei nehmen wir dich mit auf eine Tour zu unseren 11 besten Sehenswürdigkeiten der Insel:
#1 Mandraki: Hauptort von Nisyros
In Mandraki setzt du den ersten Fuß an Land. Mit rund 700 Einwohnern ist Mandraki der größte Ort auf Nisyros und damit auch das lebendigste Dorf der Insel. Neben zahlreichen Souvenir- Geschäften bietet der Küstenort mit vielen Minimärkten und Shops die beste Versorgung.

Am Tag tummeln sich in den hübschen Gassen die Tagestouristen von Kos. Am Abend kehrt Ruhe ein. Die gemütlichen Tavernen und Cafés laden zum Verweilen ein. Mittlerweile gibt es zahlreiche schöne Ferienhäuser für Selbstversorger und einige kleine Hotels. Hier findest du unsere Nisyros Unterkünfte

Der Ort ist ein typisch griechisches Dörfchen mit weißen Häusern und bunten Fensterläden. An jeder Ecke findet sich zwischen farbenfroher Bougainvillea, schlafenden Katzen und blauen Holzbalkons ein Fotomotiv. Spaziere in aller Ruhe durch die malerischen Gässchen und wirf öfter mal einen Blick auf den Boden.

Nisyros ist neben anderen Dodekanes Inseln, wie Rhodos und Patmos bekannt für ihre wunderschönen Bodenmosaike, auch „Hohlakia“ (Chochlakia) genannt. Aus hellen und dunklen Vulkangestein werden von Hand verschiedene Motive in Mosaikform gesetzt. Viele Plätze und Hauseingänge in Mandraki wurden mit Meerkiesel- Mosaiken verschönert.
Herzstück von Mandraki ist der “Platia Ilikiomeni”, der Dorfplatz mit seinem großem Gummibaum und zahlreichen Tavernen. Hier steppt zu Maria Himmelfahrt am 15. August jeden Jahres der Bär. Verlässt du das Gassengewirr kommst du an die lange Hafenpromenade, die sich vom Ortseingang bis hinter zum Kloster erstreckt.

Einige Cafés und Tavernen haben sich hier angesiedelt und bieten besonders am Abend einen spektakulären Blick auf die untergehende Sonne. Wenn das Meer rau ist, schlägt die Gischt hier an die Hafenmauern. „Katzensicher“ wird frisch gefangener Oktopus an Leinen gehangen, ab und an fährt ein typisches Inseldreirad APE vorbei. Pure Inselidylle!

#2 Das Kloster Panagia Spiliani
Schon von der Fähre aus siehst du bei Ankunft das weiße Kloster auf einem Hügel über Mandraki thronen. Das Kloster Panagia Spiliani ist eingebettet in die Überreste eines alten venezianischen Kastells. Im Inneren der Anlage befindet sich eine kühle Felsengrotte mit einem Altar und zahlreichen Ikonen. In einem kleinen Museum sind außerdem diverse religiöse Fundstücke der letzten Jahrhunderte ausgestellt.

Panagia Spiliani ist ein wichtiger Wallfahrtsort Griechenlands und jedes Jahr pilgern am 15. August tausende Menschen aus allen Teilen des Landes hierher, um bei der Prozession der heiligen Mutter Gottes dabei zu sein. Vom Kloster mit seinem prächtigen Hohlakia hast du einen fantastischen Ausblick auf die Dächer von Mandraki.
Das Kloster erhebt eine kleine Eintrittsgebühr von 2 € pro Person zur Instandhaltung der Klosteranlage.

#3 Hohlakia Beach: Ein Ort zum Entspannen
Am Fuße des Klosters hinter der Taverne Oxos führt ein Weg um den Fels herum zum Hohlakia Beach. Es ist ein magischer Strand und er offenbart erst bei genauem Hinhören seine ganz besondere Schönheit. Statt weißem Sand, türkisblauen Meer und Palmen findest du nur schwarze runde Steine am Ufer und kristallklares Wasser.

Es gibt kaum Bäume, die Schatten spenden. Setze dich ans Ufer des Strandes, schließe die Augen und lausche wie die Brandung die runden Vulkansteine in Bewegung setzt. Ein meditativer Ort und spätestens jetzt wirst du Magie von Nisyros spüren. Ein Bad im warmen Meer lohnt sich. Vergiss also nicht deine Badesachen mitzunehmen.
#4 Das beschauliche Fischerdorf Pali
Mit einem Mietwagen verlassen wir Mandraki und fahren die Küstenstraße an den Flanken des Vulkans entlang. Das Fischerdorf Pali oder auch Paloi ist der nächste Stopp unserer Nisyros Inseltour. Verschlafen schippern hier die Boote in der Hafenmole. Am Ufer erstrahlt die schöne blau- weiße Apostelkirche.
Am Hafen gibt es einige Tavernen, die frisch gefangenen Fisch anbieten. Die Straße führt weiter am Meer entlang vorbei an der ältesten Bäckerei der Insel. In der Pali Bakery wird Brot und Gebäck noch traditionell von Hand hergestellt. Hier kannst du dir Proviant für die Inselerkundung holen.

Die heißen Quellen von Nisyros
Die heißen Thermalquellen von Nisyros waren bis Anfang des 20. Jahrhunderts in ganz Europa bekannt. Sogar von Ägypten aus reisten die Menschen nach Nisyros. Selbst der antike Arzt Hippokrates von Kos soll hier Patienten kuriert haben. Noch heute kannst du im Örtchen Loutra (zwischen Pali und Mandraki) in einem kleinen Thermalbad entspannen.
Fährst du aus Pali heraus, siehst du schon von Weitem an der Küste ein großes Thermalgebäude aus Vulkangestein. In den 1920ern begannen Investoren aus Rhodos mit dem Bau der Heilanstalt. Der zweite Weltkrieg zerstörte Teile der Anlage und der Wiederaufbau kam in den 1970ern aus finanziellen Gründen zum Erliegen. Seitdem steht das riesige Gebäude leer.

Direkt gegenüber des Thermalbads liegt die Kirche “Panaghia Thermiani”, die in die Ruinen eines alten römischen Bades hineingebaut wurde. Die Küstenstraße führt vorbei am Kap Katsouni mit bizarren Bimsstein- Höhlen bis zum Lies Strand. Dieser erstreckt sich kilometerlang an der Ostküste und ist bedeckt von dunklem Vulkansand und Kieselsteinen.

#5 Pachia Ammos: Der schönste Strand
Am Ende der Küstenstraße kommst du nahe der Oasis Taverne zu einem Parkplatz. Hier kannst du dein Fahrzeug abstellen und dem Fußweg weiter folgen.
Etwa 10 Minuten läufst du auf einem schmalen Pfad an der Steilküste entlang. Hinter der letzten Felsklippe eröffnet sich dir der Blick auf einen der schönsten Strände der Ägäis. Große dunkle Sanddünen bedecken die Bucht des Pachia Ammos.

Das Wasser ist kristallklar und der schokoladenbraune Strand mit winzigen Steinen bedeckt. An einigen Stellen in Ufernähe tritt warmes Thermalwasser aus dem Meeresboden. Bis Ende Juni geht es hier noch ruhig zu und du hast die Badebucht meist ganz für dich allein.
Ab Juli bis Anfang September wird der Strand bevölkert von zahlreichen Wildcampern. Dann wird es schwer zwischen den zahlreichen Zelten noch ein freies Plätzchen zu bekommen. Viele Besucher weichen dann auf den weniger frequentierten Lies- Strand am Parkplatz aus.
#6 Emporios: Ein Dorf im Dornröschenschlaf
Wir fahren die Straße zurück nach Pali und folgen den Serpentinen hoch bis an den Rand der Caldera. Nach etwa zehn Minuten zweigt rechts die Straße nach Emporios ab und schon von Weitem kannst du die hübschen weißen Häuschen erkennen. Vor 100 Jahren lebten hier noch 700 Menschen.

Nach einigen Auswanderungs- Wellen Ende des 19. Jh., sowie dem schweren Erdbeben im Jahr 1953, war das Dorf bis vor kurzem nahezu verlassen. So langsam erwacht der Ort aus dem Dornröschenschlaf. In den letzten Jahren sind einige der alten Häuser aufwendig saniert wurden.
Direkt am Ortseingang befindet sich eine faszinierende Natursauna. In dieser kleinen Grotte wird es weit über 40 Grad heiß und auch wenn es etwas modrig riecht, sollen die „ätherischen Vulkandämpfe“ laut Einheimischen gut für die Atemwege sein.

Auf dem Parkplatz unterhalb des Dorfes kannst du dein Fahrzeug abstellen und in das Dorf hinein spazieren. Nach ein paar Metern kommst du zum kleinen Dorfplatz von Emporios. Hier gibt es zwei traditionelle Tavernen, in denen du dich stärken kannst.
In den Sommermonaten werden am Abend Tische und Stühle aufgestellt, ab und an spielt Livemusik. Das rustikale Ambiente im Ruinendorf versprüht einen außerordentlichen Charme, so dass Individualtouristen und Einheimische gern bis tief in die Nacht verweilen.

Authentische Tavernen auf Nisyros
Die Taverne “To Balkoni” bietet neben leckeren Vorspeisen (Meze) und Tagesgerichten, einen grandiosen Ausblick auf den Vulkankrater von Nisyros. In der Taverne “Apyria” neben der blau-weißen Dorfkirche „Koimisis Theotokou“ gibt es an Wochenenden und am Abend köstliche griechische Hausmannskost.
Vor allem der Skordalia- Dip mit Mandeln und das Fleischgericht Sheftalies (Lammhack- Bällchen) sind köstlich! Die beiden Besitzer der Taverne Apyria, die Brüder Triantafilos und Giannis, sind herzensgute Menschen und haben stets ein Ohr frei für einen Plausch.

Auf dem höchsten Punkt von Emporios steht die mittelalterliche Kirche des Erzengels Michael mit einem schmucken Kirchplatz aus Meerkieseln. Von hier oben schaust du auf der einen Seite in die riesige Caldera von Nisyros, auf der anderen Seite auf die tiefblaue Ägäis und die Nachbarinseln Gyali und Kos.

#7 Abstieg in den Vulkan von Nisyros
Wir kehren zurück zu Kreuzung nach Emporios und biegen rechts Richtung Vulkan ab. Eine kurvige Straße schlängelt sich hinunter in die beeindruckende Caldera, das sogenannte Lakki-Tal. An den terrassierten Berghängen ist die Vegetation noch sehr üppig.
Je weiter du in den Vulkankessel herunterfährst, desto karger wird die Landschaft. Die verschiedenen Gesteinsschichten und zahlreichen Lavadome lassen jedes Geologenherz höher schlagen. An einem Kassenhäuschen zahlst du 3 Euro Eintritt für die Besichtigung des Kraters.

Bevor du jedoch mit der Masse zum Stefanos Krater pilgerst, empfehlen wir dir einen kleinen Abstecher zu dem weniger bekannten Polyvotis Krater zu machen. Kaum einer verirrt sich hierher, obwohl die Zwillingskrater nicht weniger beeindruckend sind.
Folge am Toilettenhäuschen rechts dem Trampelpfad. Schon von Weitem kannst du mehrere Hügel in prächtigen Farben erkennen. Dahinter liegen versteckt weitere Krater. Auch wenn du nicht hinunter gehen kannst, bekommst du einen guten Eindruck von diesem Naturwunder.
Die dampfenden Schwefelfumarolen leuchten neongelb und erinnern daran, dass unter der Erde immer noch ein aktiver Vulkan schlummert. Vorsicht ist geboten, das Gestein ist teilweise porös und Absperrungen sind nicht vorhanden!

Wanderung in einen aktiven Vulkan
Herzstück des Lakki-Tales ist natürlich der große Stefanos Krater. In den 4.000-5.000 Jahre alten Krater mit einem Durchmesser von 330 Metern kannst du hinabsteigen, sofern du dem strengen Schwefelgeruch Stand hältst.
Voller Ehrfurcht und Bewunderung steht man inmitten einer der größten Fumarolen- Krater der Welt. An manchen Stellen ist der Boden sehr dünn und auch wenn die durchlässigen Stellen mehr oder weniger abgesperrt sind, sollte man dennoch Acht geben.

Nisyros Vulkan Besuchstipp: Wenn du vor 10:30 Uhr die Caldera von Nisyros und deren faszinierende Krater- Landschaft besichtigst, entgehst du dem großen Ansturm der Tagestouristen. Der Abstieg in einen aktiven Vulkankrater ist ein einmaliges Erlebnis. Vermutlich gibt es nur ganz wenige Krater weltweit, die überhaupt begehbar sind.
#8 Bilderbuch-Kirche des Propheten Elias
Wir fahren wieder aus der Caldera heraus und setzen unsere Inseltour Richtung Nikia fort. Die Straße führt am Vulkanrand entlang und du genießt einen fantastischen Ausblick auf die Ägäis, das kleinasiatische Festland und die Nachbarinsel Tilos.
Kurz vor Nikia geht auf der rechten Seite eine Straße hoch zur Kirche Prophet Elias. Die Lage dieser blau-weißen Schönheit ist traumhaft und das Panorama von der Vorderseite der Kirche atemberaubend. Wir könnten hier Stunden verweilen und diese himmlische Atmosphäre in uns aufsaugen.

Alternativ kannst du auch vom Parkplatz des Dorfes Nikia zur Kirche hinaufgehen. Der Weg beginnt hinter dem Vulkan-Museum. Der Anstieg ist kurz, aber recht steil. Sollte die malerische Kirche verschlossen sein, kannst du dir den Schlüssel im Dorf (Porta Café) besorgen.
Den schönsten Blick auf das Bergdorf Nikia hast du übrigens am Vormittag. Dann steht die Sonne ideal und das Dorf zeigt sich von seiner schönsten Seite.
#9 Das idyllische Bergdorf Nikia
Nikia ist das Bilderbuchdorf der Insel mit seinen weißen Häuschen und roten Dächern. Am Ortseingang kannst du dein Fahrzeug abstellen. Auf der rechten Seite befindet sich das Vulkanmuseum von Nisyros. Hier bekommst du zahlreiche Hintergrundinformationen zur Entstehung von Nisyros und zur vulkanischen Aktivität der gesamten Ägäis. Das Museum hat außer sonntags täglich geöffnet.

Ein schmaler Fußweg führt ins Dorf hinein. Auf der rechten Seite hat die liebenswerte Mania eine kleine Schmuckboutique. Sie arbeitet mit Materialien von der Insel und zaubert aus Muscheln, Steinen und Holz wunderschöne Ketten, Accessoires, Ohrringe und Ikonen. Ein Besuch in ihrem hübschen Laden lohnt sich auf jeden Fall.

Die Gassen von Nikia sind pittoresk und verzaubern einen auf Anhieb. Nach ein paar Metern kommst du zum Herzstück des Dorfes, dem „Porta Nikia“. Die Platia wurde bereits zu einem der schönsten Plätze Europas gewählt und das zu Recht. Zwischen den weißen Häuschen scheinen der Himmel und die Ägäis zu einer Farbe zu verschmelzen.

Steigst du die Stufen hinauf zur Marienkirche Issódia tis Theotókou hast du einen tollen Ausblick auf den mit Meerkiesel verzierten Dorfplatz. Ein Besuch des Kircheninneren mit imposanter Marmor- Ikonostase lohnt sich. Spenden zum Erhalt des Gotteshauses sind willkommen.

Auszeit auf dem Dorfplatz in Nikia
Auf dem Porta Nikia gibt es zwei Cafés, in denen du einen kühlen Drink und leckere Meze einnehmen kannst. Wir sitzen gerne im Kafenion „To Porta Nikia“ bei Nikoleta und Efthimios. Letzterer spricht sehr gut Deutsch und hat viele Tipps parat. Folgst du den Gassen bis ans Ende des Dorfes kommst du auf einen weiteren Platz mit hervorragendem Ausblick in die Caldera.
Wir nehmen uns in Nikia gerne Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang durch die bezaubernden Gassen. Außerhalb der Touristenzeiten trifft man bis auf ein paar Katzen kaum jemanden an und es hat etwas sehr Beruhigendes durch diese Stille zu wandeln.

Wir setzen unsere Inselerkundung fort und fahren wieder zurück Richtung Mandraki. Vor dem Hotel Romantzo zweigt die Straße links hoch zum Palaiokastro und dem Kloster Evangelistria ab.
#10 Palaiokastro: Die Akropolis von Nisyros
Auf einem Hügel über Mandraki thronen die Zyklopenmauern einer hellenistischen Akropolis. Die riesigen Steinquader der antiken Festung wurden exakt aufeinander geschichtet und angepasst. Die Anlage des Palaiokastros von Nisyros ist weitläufig und teils von der Natur überwuchert.
Mit etwas Glück entdeckst du am Tag eine Zwergohreule in den zahlreichen Eichenbäumen. Auf Infotafeln kannst du dich über die Entstehung des Palaiokastros (auch Paleokastro) informieren. Von der Festung ist das Panorama auf Mandraki, die Ägäis und die vorgelagerte Insel Gyali grandios.

Die gigantischen Mauern aus dem Jahr 330 v. Chr. zählen zu den am besten erhaltenen ihrer Art in ganz Griechenland. An manchen Stellen sind die Mauern mit den exakt aufeinander gestapelten Steinquadern bis zu 3,50 m dick. Die Ähnlichkeit mit Anlagen aus anderen Teilen der Welt (u.a. Inka-Kultur in Südamerika) ist verblüffend. Der Eintritt zum Palaiokastro ist frei.
Im archäologischen Museum von Nisyros in Mandraki sind Fundstücke vom Paleokastro ausgestellt. Außerdem erhältst du einen Einblick in die bedeutende Insel- Vergangenheit. Im frühen Mittelalter sollen bis zu 12.000 Menschen auf Nisyros gelebt haben. Zahlreiche Artefakte unterschiedlicher Epochen gibt es zu bestaunen. Museumsleiter Georgios gibt auf Anfrage sogar eine individuelle Führung.
#11 Wanderung zum höchsten Berg der Insel
Auf dem Rückweg nach Mandraki zweigt eine Straße rechts zum Kloster Evangelistria ab. Von hier kannst du eine Wanderung auf den mit 698 Metern höchsten Berg der Insel, dem Diavatis oder Profitis Ilias, mit seiner schneeweißen Kapelle “Prophet Elias” unternehmen. Für die Wanderung (hin- und zurück) musst du etwa 2,5 Stunden einplanen.
Du wanderst durch wunderschöne Natur, vorbei an Häuserruinen aus vorchristlicher Zeit und terrassenförmigen Anlagen, den hängenden Gärten des Diavatis. Unterhalb des Gipfels kommst du zur Kirche “Panagia Diavatiani”. Gegenüber befindet sich eine alte Zisterne und einige Feigenbäume säumen eine Art Kirchplatz.

Hier scheint auch der Wanderweg zu enden. Zum Gipfel führt nur ein schwer erkennbarer Trampelpfad hinauf. Schon von Weitem leuchtet die weiße Kapelle und oben angekommen, scheint es als ob man den Himmel berühren kann. Im Inneren der Kapelle herrscht himmlische Ruhe. Zünde ein Kerze an und halte einen Moment inne. Ein magischer Ort, an dem du meist ganz allein bist.

Geführte Touren auf Nisyros bieten Haris und sein Team vom Agrotourismus Anaema an. Egal ob eine private Tagestour quer über die Insel oder eine geführte Wanderung entlang der alten Steinpfade von Nisyros – mit den Kollegen von Anaema lernst du die Insel aus Sicht der Locals besser kennen. Mehr Infos: Anaema Nisyros
Anreise und Fährverbindungen nach Nisyros
Von Kardamena und Kos-Stadt verkehren in der Hauptsaison täglich mehrere Ausflugsboote und Fähren nach Nisyros. Die Tickets erwirbt man am gleichen Tag oder einen Tag vorher in Kardamena direkt am Hafen. Spezielle Vulkan- oder Nisyros-Touren sind entsprechend teurer als die individuelle Anreise.
In der Hauptsaison verkehrt auch eine Fähre namens „Kamari II“ ab Kefalos. Ab Kos-Stadt starten die Fähre „Panagia Spiliani“ (seit 2022 Panagia Evvagelistria) sowie die großen Autofähren von Blue Star und die Katamarane von Dodekanisos Seaways. Die Preise liegen bei ca. 15 Euro pro Strecke. Die genauen Abfahrtszeiten erfährst du über deren Homepage.
Eine gute Übersicht über die Fähren nach Nisyros gibt es hier: Diakomihalis Travel

Von Kos-Stadt nach Nisyros
- Blue Star Ferries (große Autofähren): 2x pro Woche Blue Star Patmos, 1x pro Woche Blue Star Chios
- Dodekanisos Seaways (Schnellboot/ Katamaran): Dienstag und Donnerstag
- Panagia Spiliani oder Panagia Evvangelistria (kleines Fährschiff): Bis zu 4x pro Woche
Von Kardamena nach Nisyros
- klassische Personenfähren: 2-3 Fähren täglich, darunter Capitan Dimitris, Agios Konstantinos und das Schiff IRO, Abfahrt 9:30 Uhr
- Piratenboot-Touren: Maria Magdalini und Pirates of the Aegean (Capitan Adonis) mehrmals pro Woche, Ticketverkauf über Agentur Sailaway, Abfahrt 12:00 Uhr
Von Kefalos (Kamari) nach Nisyros
- Personenfähre Kamari: in der Hauptsaison täglich, von September bis Oktober Dienstag und Sonntag, Abfahrt 9:30 Uhr
- Panagia Spiliani oder Panagia Evvangelistria: 2x pro Woche
Die Schiffe von Kardamena starten ab Mai täglich um 09:30 Uhr und sind in ca. einer Stunde in Mandraki. Gegen 15:30 Uhr legen die meisten Nisyros Fähren wieder ab.

Für eine einfache Strecke bezahlst du ca. 8 Euro pro Fährticket als Fußpassagier. Von Kefalos kostet die einfache Fahrt 9 Euro. In der Hauptsaison gibt es auch zwei Piratenboote. Ab Ende Oktober wird der Fährverkehr reduziert.
Fortbewegung und Mietwagen auf Nisyros
Es ist nicht unbedingt nötig eine geführte Tour nach Nisyros zu buchen. Vor Ort gibt es einige Mietwagenanbieter. Mit einem Mietwagen oder Roller kannst du in deiner eigenen Geschwindigkeit die Insel Nisyros erkunden.
Außerdem hast du so die Möglichkeit entgegen der Massen die schönen Orte anzusteuern. So empfiehlt es sich zum Beispiel zuerst nach Nikia zu fahren und dann in den Krater hinunter. Oder gleich zu Beginn durch Mandraki zu schlendern und danach nach Emporios hinauf zu fahren. Folgende Verleiher können wir persönlich empfehlen:
Eagle’s Nest Car & Bike Rental, Pali
Mike und seine Frau Marilyn bringen dir das gewünschte Fahrzeug, egal ob Mietwagen, Quad oder Roller direkt an den Hafen von Mandraki und holen es auch dort wieder ab. Die beiden kennen die Insel Nisyros wie ihre Westentasche und haben viele Tipps parat. Dein Fahrzeug kannst du vorab einfach telefonisch oder per Mail bei Mike und Marilyn reservieren.
Mehr Infos findest du unter:
- Facebook: Eagle’s Nest Nisyros
- Homepage: Eagle’s Nest Nisyros

Manos K. Rent a car & motorbike, Mandraki
Direkt am Hafen von Mandraki haben Manos und seine Tochter Popi ihren umfangreichen Mietwagen-Verleih. Es werden Pkw aller Größen, Quads, Buggys und Roller angeboten.
Unterkünfte auf Nisyros
Auf Nisyros wird im Gegensatz zu Kos noch Wert auf einen sanften Tourismus gelegt. So findest du auf der Insel keine großen Hotelburgen und Resorts. Man hat begonnen alte Steinhäuser zu restaurieren und im traditionellen Stil als Gästehäuser wieder aufzubauen.
Die Einrichtungen sind geschmackvoll minimalistisch gehalten und versprühen ihren ganz eigenen Charme. Die besondere Atmosphäre in den traditionellen nisyrianischen Häusern musst du einfach erlebt haben.
Lohnt sich eine Übernachtung auf Nisyros?
Um es kurz zu machen: Ja! Definitiv! Wir raten jedem Kos Urlauber, der auf der Suche nach dem ursprünglichen Griechenland ist, mindestens eine Nacht auf Nisyros zu bleiben. Es liegen Welten zwischen der turbulenten Insel Kos und der kleinen Nachbarinsel Nisyros. Gerade Freunde des Griechenland Inselhopping werden von der Insel begeistert sein.
Plane dein Inselhüpfen! In unserem Reiseführer geben wir dir umfangreiche Tipps zur Planung deines Abenteuers und stellen dir 9 wunderschöne Dodekanes-Inseln (u.a. Nisyros, Kos und Rhodos) zum Abhüpfen vor. Mehr Infos unter: Inselhopping Reiseführer Dodekanes
Wenn die Ausflugsboote gegen Nachmittag Nisyros verlassen haben, dann kehrt Ruhe auf der Vulkaninsel ein. Ohne die ganzen Menschenmassen spürst du den besonderen Zauber der Insel. Der Hauptort Mandraki lädt mit seiner herrlichen Uferpromenade zum abendlichen Flanieren ein.

Nicht nur äußerlich wissen die schmucken Dörfer von Nisyros zu begeistern. Die Rückkehr und Besinnung auf das Wesentliche sind die architektonischen Grundpfeiler der Insel. Sie sorgen dafür, dass du dich ab der ersten Minute in den traditionellen Unterkünften wohl fühlst.
Die Gästehäuser wurden mit viel Liebe und Aufwand restauriert. Daher haben sie entsprechend gehobene Übernachtungspreise. Allein jedoch die einzigartige Lage, Abgeschiedenheit und der grandiose Meerblick sind jeden Cent Wert. Folgende Unterkünfte können wir persönlich empfehlen:
Unterkünfte in Nikia
Traditioneller kann ein Häuschen auf Nisyros nicht eingerichtet sein. Die Villa ist mehr ein Museum als eine Unterkunft. Die untere Ebene ist traditionell mit Steinböden und Hohlakia ausgestattet. Im Obergeschoss befinden sich die Schlafzimmer.
Zahlreiche Antiquitäten nehmen einen mit auf eine Reise in längst vergangene Zeiten. Vom kleinen Balkon blickt man auf das Dörfchen Nikia und die Ägäis. Das Haus ist perfekt ausgestattet mit allem was man braucht.
Unterkünfte in Emporios
Kafka Stone House / Moustafa Stone House / Pyrgos Stone House
Die Triantafyllos Brüder haben in Emporios drei alte Steinhäuser traditionell und mit viel Liebe zum Detail restauriert. Definitiv ein Highlight sind die Hochbetten mit Holzsockel, in denen man märchenhaft schläft. Vom Balkon des Pyrgos Stone House hast du einen wunderschönen Blick aufs Meer.
Melanopetra Boutique Apartments
Die griechische Architektin Anna hat mit Melanopetra zwei meisterhafte Apartments kreiert. Vom Wohnraum genießt du einen fantastischen Blick auf die Ägäis. Die Einrichtung ist minimalistisch, jedoch modern und sehr gemütlich gestaltet.
Unterkünfte in Mandraki
Wir haben uns auf Anhieb in das im Juli 2019 neu ausgebaute Ferienhaus „Amaranti House n‘ Art“ verliebt und im Oktober mehrere Nächte hier verbracht. Das liebevoll gestaltete Ferienhaus bietet Platz für vier Personen, besitzt zwei Schlafzimmer und zwei Bäder samt Dusche.

Die große offene Küche mit Wohnraum und Esstisch ist ideal für Selbstversorger. Perfekt also für einen Familienurlaub! Für kalte Abende im Frühjahr oder Herbst ist sogar ein Kamin vorhanden.

Das Haus verfügt außerdem über eine eigene Dachterrasse mit herrlichem Ausblick auf die Ägäis. Die herzlichen Gastgeber Petros und Leticia versorgen dich mit ausreichend Tipps für Nisyros und unterstützen dich beim Planen deiner Aktivitäten auf der Insel. Im Amaranti House n‘ Art befinden sich, wie der Name vermuten lässt, viele schöne Gemälde der Künstlerin Despina Kouvatsou, die man auch erwerben kann.
Unterkünfte in Pali
Über Booking oder Airbnb findest du einige Unterkünfte zur Selbstversorgung. Diese sind ideal, um das kleine Dorf Pali in Ruhe zu genießen. Am Abend sorgen ausreichend Tavernen an der Uferpromenade für das leibliche Wohl.
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