»Ikaria ist eine eigene Welt!« prophezeite uns der Fährmann auf der Überfahrt zur Insel und konnte sich ein Schmunzeln über die ahnungslosen deutschen Touristen kaum verkneifen. Wir haben uns nicht viel dabei gedacht und erlebten gleich nach Ankunft unsere erste Überraschung.
»Ikaria ist eine Insel der Zeitlosigkeit und Vitalität. Wenn wir so leben würden wie die Ikarioten, würden wir 100 Jahre alt werden.«
Völlig verlassen standen wir am Hafen von Agios Kirykos, dem Hauptort von Ikaria, und die Vorstellung von der erträumten Griechenland-Idylle fing an zu bröckeln. Es war ein Sonntag im August und die drei Mietwagen- Verleiher hatten weder einen Mietwagen, noch einen Roller verfügbar. Der Taxifahrer war für die nächsten Stunden ausgebucht.
Zum Glück fuhr abends noch ein Bus und so machten wir uns auf den Weg ins 45 km entfernte Armenistis, wo wir nach zwei Stunden Fahrt durch das wilde Hinterland von Ikaria ankamen. Ikaria empfing uns nicht gerade mit offenen Armen. Im Laufe unseres Aufenthaltes haben wir jedoch unseren Alltag hinter uns gelassen und uns auf die eigenartige Insel eingelassen!
Warum uns Ikaria am Ende verzaubert hat und welche Sehenswürdigkeiten von Ikaria dich bei einer Reise auf die Insel erwarten, verraten wir dir hier:
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Was macht Ikaria so besonders?
In der griechischen Mythologie gilt Ikaria als die Insel des Ikarus, dem Sohn des Daidalos. Als Vater und Sohn mit selbstgebauten Flügeln aus Federn und Wachs gen Himmel stiegen, kam Ikarus im Leichtsinn der Sonne zu nah, das Wachs schmolz, er stürzte ins Meer und verstarb. Das bis dahin namenlose Eiland nahe der Absturzstelle benannte Daidalos nach seinem Sohn.
Durch das mächtige Atheras Gebirge mit Höhen bis 1.100 m wirkt die Insel Ikaria riesig, ist jedoch von West nach Ost gerade mal 40 km lang. Der Gebirgszug teilt Ikaria in der Hälfte, mit einer kargen Steilküste im Süden und einer fruchtbare Küstenebene im Norden.
Ikaria ist landschaftlich äußerst reizvoll. Vor allem im Frühjahr ist die Insel ein Paradies für Wanderer. Durch Süßwasserquellen gibt es sogar ganzjährig eine üppige Vegetation mit Pinienwäldern, duftenden Wildkräutern und Blumen. Ikaria besitzt traumhafte breite Sandstrände und einsame Badebuchten mit kristallklarem Wasser.
Ikaria versprüht nur an wenigen Orten das typische Bilderbuch-Flair der griechischen Inseln, wie man es vielleicht von den Kykladen kennt. Das schroffe Eiland besitzt jedoch einen unverwechselbaren Charakter und eine wilde Schönheit. Vielerorts stehen noch jahrhundertealte Kirchen und urige Steinhäuser mit Schieferdächern.
Auf Ikaria gibt es einsame Bergdörfer, die von der Außenwelt bis vor wenigen Jahrzehnten nahezu abgeschottet waren. Die Ikarioten sind zum großen Teil Selbstversorger. Sie bauen ihr eigenes Gemüse und hervorragenden Wein an. Viele Einheimische erreichen ein biblisches Alter, so trägt Ikaria auch den Beinnamen Insel der 100-Jährigen (siehe #11).
Ikaria wird aufgrund ihrer bewegten Vergangenheit von vielen Hellenen auch als »Die Rote Insel« bezeichnet. Seit Jahren ist die KKE die amtierende Partei und das Eiland liegt sprichwörtlich in kommunistischer Hand. Ein gesunder Sozialismus nach dem Prinzip – alle sind gleich und jeder hilft jedem wo er kann – wird noch heute gelebt.
So verzichten viele Tavernenbesitzer übrigens auch auf Trinkgeld. Ein Wirt hat es während unseres Aufenthalts gut auf den Punkt gebracht: »This amount is for me, and this (the tip) is for the other people.« So geben die Ikarioten meist mehr als sie selbst nehmen, griechische Gastfreundschaft erlebt man hier in ihrer Reinform.
Manch Einheimischen sind die übermäßige Industrialisierung sowie der Tourismus ein Dorn im Auge. Der Inselflughafen wird nur selten genutzt. Es besteht die Gefahr, dass die jahrhundertealten Traditionen verloren gehen. Verständlich, dass Ikaria auch deswegen noch nicht so touristisch erschlossen ist, doch genau das macht den Reiz der Insel aus.
#1 Küstenort Armenistis
Armenistis ist ein hübsches kleines Fischerdorf im Nordwesten der Insel und bildet gleichzeitig das touristische Zentrum von Ikaria. Es gibt zahlreiche Cafés, Restaurants, Bars und Shops und gleich mehrere malerische Strände in der Umgebung. Vor allem am Abend ist der Küstenort perfekt, um den spektakulären Sonnenuntergang in der Ägäis zu bestaunen.
Die Tavernen haben abends lange geöffnet und auch wenn du spät anreist, bekommst du noch ein leckeres Abendmahl und ein Schlückchen Hauswein serviert. Armenistis bietet ein umfangreiches Unterkunftsangebot, von einfachen Apartments bis hin zu luxuriösen Boutique-Hotels ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Wir haben fast eine Woche in Armenistis verbracht und fanden den beschaulichen Ort perfekt als Ausgangspunkt, um viele Ecken auf Ikaria zu erkunden. Im Ort selbst gibt es neben vielen Tavernen und Cafés auch interessante Geschäfte u.a. Boutique Cheiropoiō, die Töpferei Kedroi Ceramics und den Feinkostladen Kipseli.
Strände Livadi und Mesakti
Weißer Sandstrand und türkisblaues Wasser – die beiden größten Strände von Ikaria würden es auf jede Postkarte schaffen. Nur zwei Kilometer östlich von Armenistis liegen die Buchten von Livadi und Mesakti. Beides absolute Traumstrände mit feinem Sandstrand, hier zieht es im Sommer die meisten Urlauber hin.
Dennoch geht es selbst in der Hauptsaison noch recht überschaubar zu. Strandbars vermieten Sonnenliegen und servieren kühle Drinks und Snacks. Auch Surfer kommen hier ebenfalls voll auf ihre Kosten. Vor allem wenn der Nordwind bläst sind die Wellen vor Ort meterhoch.
#2 Nas: Zwischen Tempeln und Wasserfällen
Etwa 3,5 km westlich von Armenistis liegt das Dörfchen Nas mit seinen familiären Tavernen und dem gleichnamigen Strand, der in eine felsige Bucht eingebettet ist. Besonders auffällig ist die Mündung des Flusses Chalares, der unten am Strand einen See bildet. Daneben findest du noch die Fundamente des antiken Tempels Artemis Tavropolos.
Der Chalares Canyon zählt zu den längsten Schluchten von Ikaria. Im Hochsommer ist das Flussbett weitgehend ausgetrocknet und du kannst dieses ein wenig erkunden. Flussaufwärts führt der Weg durch Bambus und Schilf und endet an einem Wasserfall und mehreren schönen Naturbecken. Über die Hauptstraße kehrst du wieder in den Ort zurück.
Die Umgebung von Nas zieht vor allem in der Hauptsaison viele Wildcamper und FKK-Fans an, die sich im Meer erfrischen. Am Flussbett steht dann ein Zelt am anderen. Bei hohem Wellengang ist jedoch Vorsicht geboten, immer wieder ertrinken Menschen am Nas Beach durch die gefährlichen Strömungen.
Am Abend lohnt es sich in eine der urigen Tavernen direkt oberhalb der Küste einzukehren. Wir haben in Thea’s Restaurant hervorragend Griechisch gegessen, vor allem die Mezedes sind ein Genuss. Und es ist kein Geheimnis mehr, dass der Sonnenuntergang von Nas einer der schönsten der Insel ist!
#3 Karkinagri im Südwesten von Ikaria
Ganz im Südwesten von Ikaria liegt der einsame Ort Karkinagri. Noch vor ein paar Jahren war er fast völlig von der Außenwelt abgeschottet und nur per Boot zu erreichen. Mittlerweile führt eine teilweise asphaltierte Straße von der Nordküste in das kleine Dorf. Malerisch schmiegen sich die weißen Häuschen an die Steilküste.
Das Dorf der Stille von Ikaria macht seinem Namen alle Ehre. Nur 300 Einwohner leben hier dauerhaft und selbst in der Hauptsaison triffst du nur auf ein paar Griechen, die sich im kristallklaren Meer erfrischen.
Es gibt keinen richtigen Strand, aber riesige, glatt geschliffene Felsen, die ein wenig an Sarakiniko auf Milos erinnern, auf denen die Kinder des Ortes spielen und sich ihren Weg ins Meer bahnen. Spaziere ein wenig durch den idyllischen Ort, die Abgeschiedenheit lässt einen wunderbar zur Ruhe kommen.
#4 Vrakades und Kouniadi
Auf dem Rückweg von Karkinagri nach Armenistis lohnt sich ein Abstecher in die urtümlichen Bergdörfer Vrakades und Kouniadi mit ihren traditionellen Steinhäusern. Hier oben haben wir im August keine anderen Urlauber angetroffen und du fühlst dich in längst vergangene Zeiten zurückversetzt. Es gibt einen sehr schönen zweistündigen Rundweg (ca. 6,5 km) von Vrakades aus ins Nachbardorf Kouniadi.
Die asphaltierte Straße führt unterhalb des Berges entlang und im Dorf Kouniadi geht es hinauf zur schönen Kirche Agios Alexandros mit ihren zwei Glockentürmen. Von hier oben genießt du einen traumhaften Ausblick über die Ägäis. Der Weg führt von nun an wieder bergab, vorbei an einer alten Kapelle und wieder zurück nach Vrakades.
Im oberen Teil des Dorfes findest du noch ein altes Piraten-Refugium von Ikaria, die Ruinen eines Hauses, das in einen riesigen Felsbrocken gebaut wurde. Ikaria war im Mittelalter häufig Ziel von Piratenüberfällen, da sich niemand für die Insel zuständig fühlte. Selbst die Osmanen ließen Ikaria weitestgehend unberührt.
Die Einwohner schützten sich über Jahrhunderte, indem sie teils fensterlose Häuser in und unter Felsen bauten und sich somit ideal vor potentiellen Angreifern tarnten. Diese bizarren Verstecke sind auf der ganzen Insel verteilt, jedoch sind nur noch wenige intakt bzw. überhaupt auffindbar.
Der griechische Volksheld und berühmte Komponist Mikis Theodorakis suchte als politisch Verfolgter in den 1970er Jahren Asyl auf Ikaria. Sein Steinhaus und ein Museum können heute im Ort Vrakades besichtigt werden. Im Jahre 2021 ist Theodorakis im hohen Alter von 96 Jahren gestorben. Ob da Ikaria als Blue Zone Einfluss hatte?
#5 Christos Raches: Ein besonderer Ort
»Das Dorf, das niemals schläft!« Nahezu jeder Grieche kennt diesen kuriosen Ort. Das malerische Bergdorf Christos Raches liegt etwa 6 km oberhalb von Armenistis und besteht aus mehreren Ortsteilen. Berühmt geworden ist das Asterixdorf durch seine besonderen Ladenöffnungszeiten.
Am Ortseingang findest du große Torbögen aus Hinkelsteinen. Man fühlt sich sofort in eine andere Zeit versetzt. Die Uhrzeit nimmt hier niemand ernst, die Bewohner von Raches leben quasi nach der Sonne. In der Saison öffnen die Läden ab 10 Uhr bis nachmittags, dann wird eine Siesta eingelegt und gegen 20 Uhr öffnet man wieder die Pforten.
Besonders um die Mittagszeit wird es geschäftig in dem kleinen Dorf und du kannst gemütlich auf dem hübschen Dorfplatz einen Frappé trinken. Entlang der malerischen Gassen und dem Hauptplatz findest du viele Cafés und Tavernen, Bekleidungsgeschäfte und Shops, in denen es sich lohnt einzukehren, u.a. Sofrano und P & U Kastanias.
Am Abend erwacht Raches so richtig zum Leben, dann ist die Platia mit Stühlen voll gestellt und die Einheimischen treffen sich zum Abendessen, spielen und plaudern. Im Hintergrund läuft griechische Musik, es wird ausgiebig getanzt und gefeiert. Ein einmaliges Spektakel, das du während deines Aufenthalts in Ikaria nicht verpassen solltest.
#6 Theoskepasti Felsenkirche
Im Zentrum von Ikaria etwa 500 m über dem Meer findest du in der Nähe des Dorfes Pigi eine Ikaria- Sehenswürdigkeit der besonderen Art. Die Felsenkirche Theoskepasti wurde zum Schutz vor Piratenangriffen unter einem riesigen Monolithen gebaut und wirkt wie von einem anderen Planeten.
Du kannst in die kleine Kapelle mit dem mächtigen Felsdach hineingehen, neben ein paar Ikonen findest du einen steinernen Altar und andere Reliquien. Zünde eine Kerze an und genieße die Stille an diesem magischen Ort. Für uns ein absolutes Highlight auf Ikaria!
Direkt am Eingang der Felsenkirche befindet sich außerdem das ehemalige Kloster Theoktistis mit idyllischem Hof und einem Ausstellungsraum. Hier verkauft eine freundliche Familie ihre eigenen Bio-Produkte (u.a. Nusslikör und Johanniskrautöl) und bereitet hausgemachte Loukoumades mit Honig und Zimt zu.
Im Anschluss lohnt sich ein Besuch des nur 5 min entfernten Karimalis Winery & Farmhouse. Giorgos und Eleni haben mit viele Liebe zum Detail das 500 Jahre alte Gebäude restauriert und eine idyllische Ökofarm auf Ikaria etabliert. Neben Weinführungen und Kochkursen kann man hier auch romantisch Abendessen.
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#7 Spaziergang durch Evdilos
Im Zentrum der Nordküste befindet sich der Küstenort Evdilos. Zusammen mit den umliegenden Dörfern bildet der 500-Seelenort nach Agios Kirykos die zweitgrößte Gemeinde auf Ikaria. Hierhin verschlägt es viele Einheimische zum wöchentlichen Großeinkauf und so erfährt man Neuigkeiten von den anderen Teilen der Insel.
In einem der vielen Cafés und Tavernen (Unser Tipp: Kozi Blu) oberhalb der Uferpromenade kann man herrlich entspannen und den regen Fährverkehr am Hafen beobachten. Immerhin gilt Evdilos als wichtiger Verkehrsknotenpunkt für Fährverbindungen von Ikaria nach Norden über die Inseln der Nordägäis nach Kamala bzw. nach Osten über die Kykladen nach Athen.
Vom Hafen genießt du einen tollen Blick auf die Uferpromenade von Evdilos. Für Geschichtsinteressierte lohnt sich ein Besuch der nur 5 min entfernten archäologischen Stätte von Oenoe. Hier befand sich bis in byzantinische Zeit die Hauptstadt von Ikaria. Die auf den Fundamenten eines Dionysos Tempel erbaute Agia Irini Kirche beheimatet ein sehenswertes Museum.
#8 Seychelles Beach: Ikarias Traumstrand
Exotischer kann man sich einen Strand gar nicht vorstellen. Beim Seychelles Beach im Süden von Ikaria ist der Name Programm und so zählt er zu den schönsten Stränden in Griechenland. Das Wasser schimmert in milchigem Türkisblau, der Kiesstrand und die bizarren Felsformationen der Bucht runden die Kulisse ab. Ein Hauch von Karibik!
Es gibt zwei Möglichkeiten den Seychelles Beach zu erreichen. Ein steiler Trampelpfad führt dich vom Parkplatz oberhalb direkt hinunter zur Bucht. Der Weg ist voller Geröll und es empfiehlt sich festes Schuhwerk.
Wenn du nicht so sicher zu Fuß bist, empfehlen wir dir ein Ausflugsboot im Hafen von Magganitis zu nehmen. Die Überfahrt mit dem Wassertaxi ist kurzweilig und führt entlang schroffer Klippen und wilder Natur. Im August 2017 kostete die Überfahrt (Hin- und Zurück) 6 € pro Person.
Leider ist der nur kleine Strandabschnitt des Seychelles Beach in der Hauptsaison völlig überfüllt und du findest kaum ein freies Plätzchen zum Baden. Wenn du im Frühjahr oder Herbst in Ikaria vorbeischaust, kannst du dir mehr Ruhe sicher sein. Als alternativen Badespot kannst du den Firodi Beach bei Manganitis aufsuchen.
#9 Magganitis: Bilderbuch-Dorf von Ikaria
Westlich vom Seychelles Beach kommst du in das kleine Bilderbuch-Dorf Magganitis (auch Manganitis). Hier drängen sich weiße Häuschen mit blauen Fensterläden und roten Dächern an die Steilküste, in der Mitte des Ortes thront die prächtige Kirche Saint Nicholas. Der hübsche Ort mit seinen 150 Einwohnern ist selbst im Sommer nicht überlaufen.
Entlang der Hauptstraße gibt es ein kleines Kafenion und unten am Hafen zwei Tavernen, die die Bootstouristen vom Seychelles Beach erwarten. Schlendere ein wenig durch die Gassen, zwischen großen Granitfelsen, Feigen- und Olivenbäumen erlebst du hier eine wunderbare Inselidylle.
#10 Heiße Quellen auf Ikaria
Eine absolute Wohltat sind die heißen Thermalquellen auf Ikaria, welche an mehreren Orten in Meernähe ausströmen. Es handelt sich um natürlich radioaktive Quellen, die bei verschiedensten körperlichen Leiden lindernd wirken sollen. Die Lefkada Springs befinden sich im Süden von Ikaria, zwei Kilometer westlich der Hafenstadt Agios Kirykos und die Therma Springs etwas nordöstlich davon
Thermalquellen von Lefkada
Vor einer scharfen Rechtskurve weist dir ein Schild »Lefkada Hot Thermal Springs« den Weg hinunter zum Meer. Unten angekommen musst du über einige Steine und Felsbrocken klettern, bis du den mit Steinen gesäumten Bereich der Hot Springs erreichst.
An den Rändern verfärben sich die Steine rötlich und das Wasser ist stellenweise kochend heiß! Es empfiehlt sich ein Einstieg auf der linken Seite über Felsen, manche davon sind scharfkantig und Badeschuhe sind von Vorteil.
Ein Bad im Thermalwasser ist super entspannend und soll bei diversen Haut- und Gelenkleiden helfen. Vorsicht mit heller Badekleidung und Modeschmuck, diese verfärben sich durch den hohen Mineraliengehalt leicht rötlich. Nach 20 min solltest du das natürliche Spa aufgrund des radioaktiven Gehalts beenden.
Thermalquellen von Therma
Von Lefkada kannst du etwa zwei Kilometer in den Thermalort Therma wandern. Therma ist in ganz Griechenland bekannt für seine Radon-Therme. Auf dem Weg dorthin kommst du an der blau-weißen Kirche Ekklisía Analípseos vorbei, die malerisch über dem Meer thront und von einigen türkisblauen Buchten eingerahmt wird.
Das Dorf östlich von Agios Kirykos wirkt durch die vielen verfallenen Gebäude etwas heruntergekommen. In der Mitte des Ortes findest du das Badehaus Apollon Municipal Thermal Spa und am Ende der Uferpromenade ein weitere Badeanstalt (Spilia Spa), die durch Thermalwasser gespeist wird.
Am Strand gibt es einige Tavernen, in denen du gut essen und den Abend gemütlich ausklingen lassen kannst. In der Sommersaison verkehren auch regelmäßig preisgünstige Shuttleboote von Therma nach Agios Kirykos und umgekehrt.
#11 Blue Zone Ikaria: Insel der 100-Jährigen
Langlebigkeit ist faszinierend und es gibt einige Regionen auf der Welt, in denen die Menschen weit über 100 Jahre alt werden und das in guter körperlicher und geistiger Verfassung. Diese Regionen nennt man Blue Zones und seit Jahren versuchen Forscher die Ursachen für die Langlebigkeit der Menschen vor Ort herauszufinden.
Neben Loma Linda in Kalifornien, Sardinien in Italien, Okinawa in Japan und Nicoya in Costa Rica gehört auch die griechische Insel Ikaria zu den Blue Zones, an denen die Menschen scheinbar vergessen haben zu sterben. Fasziniert von dieser Tatsache begaben wir uns auf die Friedhöfe von Ikaria und waren erstaunt, wie viele über Hundertjährige wir tatsächlich fanden.
Und wenn du einige Zeit auf Ikaria verbringst, durch verlassene Bergregionen fährst und auf alte Bauern triffst, wie sie zur Mittagszeit unter Olivenbäumen ein Schläfchen machen, dann kannst du vielleicht erahnen, warum die Menschen hier so alt werden.
Das Blue Zones Projekt um den Journalisten Dan Buettner (u.a. New York Times) hat durch Nachforschung an allen fünf Standorten neun Prinzipien definiert, die ausschlaggebend für ein langes Leben sein könnten. Hier erhältst du einen kurzen Einblick in die Blue Zone Ikaria:
Die 9 Regeln der Blue Zones
- Entspannung und Stress-reduziertes Leben
- Einen Sinn im Leben haben
- Viel Gemüse, wenig Fleisch
- Jeden Tag ein Gläschen Wein mit Freunden
- Zeit für Familie und Freunde (soziale Gemeinschaft)
- Bewusst essen bis man zu 80% gesättigt ist
- Regelmäßige und natürliche Bewegung
- Mit positiven Menschen umgeben
- Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft
In Ikaria ticken die Uhren langsamer, das haben wir schnell gemerkt. Die Leute sind entspannt, keiner der Einheimischen wirkte gehetzt oder gestresst. Man nimmt sich Zeit, sitzt zum Mittag gemütlich im Café. Viele ältere Leute spielen Tavli und trinken frischen Wildkräutertee von der Insel. In der Siesta macht man oft ein Mittagsschläfchen, am Abend trifft man sich in Gemeinschaft, singt und tanzt ausgelassen bei einem Glas Wein.
Die Magie von Ikaria entdeckt man erst auf den zweiten Blick
Für uns hatte Ikaria etwas Magisches, was sich erst auf den zweiten Blick enthüllte. Gib der Insel Zeit dich in ihren Bann zu ziehen, lass dich mitreißen von den anfangs etwas zurückhaltenden aber liebenswerten und gastfreundlichen Menschen. Besuche abends eine Taverne in einem der Bergdörfer, lausche den Klängen der Lira und probiere von den köstlichen ikariotischen Gerichten.
Bei einer Fahrt durch die Berge erlebst du die wilde Seite Ikarias, unbändige Natur, grüne Wälder, Einsamkeit. Ikaria verzaubert durch ihre Eigensinnigkeit, das einfache Leben. Die Menschen vor Ort sind glücklich mit nur wenig Besitz. Sie genießen jeden Tag und sind dankbar für die Momente in der Gemeinschaft.
Auch auf vielen anderen griechischen Inseln findet man Beispiele für das einfache aber gute Leben. Mehr dazu gibt es in einem tollen Beitrag über ein Ehepaar von der Insel Syros: Secrets for a Long Life
Weitere Ikaria Reisetipps für den Urlaub
Restaurant-Empfehlungen auf Ikaria
Sto Kambi Restaurant, Agios Dimitrios
Wir waren gleich mehrmals in der Taverne Sto Kambi im Ort Agios Dimitrios essen. Die urige Atmosphäre ist einzigartig, du sitzt idyllisch auf Holzstühlen unter Olivenbäumen auf dem Dorfplatz. Am Abend ist alles herrlich beleuchtet, Kinder spielen nebenan und Katzen schleichen entlang der Tische, um auch einen Happen abzubekommen.
Das Ambiente hat uns verzaubert, die Salate waren herrlich frisch und die Ziege in Rosmarin und Zitronensauce… hach köstlich! Es hat einfach alles gepasst, wie man so schön sagt.
Mikro Café, Armenistis
Wenn deine Unterkunft in Armenistis kein Frühstück anbietet, dann können wir dir das Mikro Cafe wärmstens empfehlen. Es gibt leckere Sandwiches, Joghurt mit Früchten und Honig, Omelette und leckeren Kaffee. Dabei kannst du dem Treiben im Ort zusehen und Pläne für den Tag schmieden. Die Mitarbeiter waren sehr freundlich und das Preis-Leistungs-Verhältnis top!
Hotel-Tipps auf der Insel Ikaria
Ikaria ist wohl eine der ursprünglichsten Inseln Griechenlands. Große Hotelanlagen sucht man hier vergeblich, die meisten Hotels haben einen rustikalen Touch. Dennoch gibt es auf der Insel schöne Ferienhäuser, Appartements und sogar einige Boutique-Hotels. Über Booking.com* kannst du dir passende Unterkünfte auf Ikaria ansehen und direkt buchen:
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Unsere Empfehlungen für Ikaria Hotels & Studios
Christos Raches traditional house, Raches
Kyriakos vermietet geschmackvoll eingerichtete Ferienwohnungen in Raches Christos. Nur von Juni bis Oktober, faire Preise und ruhige Lage.
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Erofili Bech Hotel, Armenistis
Solides 3-Sterne-Hotel am Ortseingang von Armenistis. Empfehlenswert sind die Zimmer mit Meerblick, der Strand des Ortes ist nur 200 m entfernt. Außer Juli und August attraktive Preise.
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Ikaria Utopia Studios, Evdilos
Einfache, saubere und funktionelle Studios mit Meerblick ca. 5 Min. außerhalb von Evidlos. Ideal für alle, die Ruhe und Entspannung zu einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis suchen. Abendliches Meeresrauschen zum Einschlafen inklusive.
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Toxotis Villas, Armenistis
Schickes Boutique-Hotel oberhalb des Meeres am westlichen Ortsrand von Armenistis. Eine Oase der Ruhe mit eleganten Suiten und Appartements, reichhaltigem Frühstück und kleinem Pool. Leider kein direkter Strandzugang wegen Steilküste.
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Hier haben wir auf Ikaria übernachtet
Pyrgos Traditional Village, Agios Kirykos
Gepflegte Anlage mit Steinhäusern oberhalb des Ortes. Traditionelle Zimmer mit herrlichem Blick auf die Ägäis, herzlicher Empfang durch die Gastgeber mit Hauswein als Willkommensgeschenk und gutes Frühstück im Garten mit Zitronen- und Olivenbäumen. Weitere Informationen zum Hotel erhältst du über unseren Partner Booking.com*:
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Fortbewegung & Mietwagen auf Ikaria
Da sich die Straßen durch den langen Bergrücken ewig ziehen und die Busse nur die Hauptverbindungen bedienen, empfiehlt sich unbedingt ein fahrbarer Untersatz, um Ikaria ausgiebig auf eigene Faust zu erkunden. Für die Hauptsaison im Juli und August solltest du einige Monate im Voraus bereits einen Mietwagen buchen, sonst ergeht es dir am Ende wie uns.
→ Mehr Infos zum Thema findest du auf dem Ikaria-Blog von Ursula: Mietwagen Ikaria
Die meisten Unterkünfte sind dir bei der Mietwagenbuchung gerne behilflich. Auch mit dem Quad ließ sich die Insel super erkunden und es ließen sich auch größere Entfernungen zurücklegen. Eine tolle Option in der Hauptsaison, wenn es so gut wie nicht mehr regnet.
Wir haben unser Quad bei Dikiklo motor bike in Armenistis ausgeliehen und waren sehr zufrieden. Empfehlenswerte Anbieter in Agios Kirikos sind: ICARIAN WAY Car & Motor rental und Glaros Dimitrios Rent a Car. Auch hier empfiehlt es sich aber gebenenfalls vorab schon zu reservieren.
Ikaria Inselhopping: Unser Partner Griechenland Reisen ist seit über 30 Jahren Spezialist in Sachen Inselhopping in Griechenland und stellt dir deine Wunschroute zusammen. Hier kannst du ganz einfach aus fertigen Routen auswählen und mit dem Code „GM20“ bekommst du einen Rabatt auf den Reisepreis (bitte im Feld Anmerkungen angeben): Zu den Touren des Reisebüros*
Anreise auf die Insel Ikaria
Seit 1995 gibt es ganz im Osten von Ikaria einen kleinen nationalen Flughafen nahe dem Ort Faros. Aktuell gibt es Inlandsflüge von Athen und Thessaloniki nach Ikaria. Alternativ lohnt sich ein Direktflug nach Samos. Von hier geht es mit den Schnellkatamaranen von Dodekanisos Seaways innerhalb von 1,5 Std. nach Ikaria. Ein Transfer vom Flughafen zur Unterkunft solltest du unbedingt vorab organisieren. Wir nutzen das Portal Skyscanner* für die Flugsuche:
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Mit der Fähre nach Ikaria
Auch mit der Fähre erreichst du die Insel sehr gut. Im Süden legen die Fährschiffe am Hafen von Agios Kirykos an, darunter auch die Katamarane der Dodekanisos Seaways. Aus Norden kommen die großen Fähren, wie Blue Star Ferries aus Syros und Mykonos und steuern den Fährhafen von Evdilos an. Hier findest du die aktuellen Fährverbindungen:
➲ Zur Fährbuchung mit Ferryhopper*
Wenn du von Deutschland anreist, lohnt sich auch ein Direktflug nach Mykonos, Kos oder Athen. Von hier geht es dann per Fähre auf die Insel Ikaria. Wer mit einem Griechenland Inselhopping liebäugelt, kann von Ikaria aus sehr gut auf die Nachbarinseln Samos und Fourni übersetzen.
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→ Mehr Infos über die Inseln der Nordägäis bekommst du hier: Nördliche Ägäis
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