Was sind eigentlich eure Lieblingsinseln? Wir wissen nicht, wie oft uns diese Frage schon gestellt wurde. Bei über 35 besuchten Inseln ist die Antwort gar nicht so einfach und doch können wir sagen, dass es vor allem die unbekannten griechischen Inseln fernab der Massen sind, die uns verzaubert haben. Hier wandelt man noch auf den Spuren des ursprünglichen Griechenlands.
»Wir lieben griechische Inseln, die authentisch sind, die sich nicht für den Tourismus verstellen und die eine eigene starke Identität haben, die sie trotz vieler äußerer Einflüsse bewahren.«
Unsere Favoriten sind fast alle noch Griechische Inseln Geheimtipps, zumindest was den internationalen Tourismus betrifft. Und diese wunderschönen Orte sind viel zu schade, um ein Geheimnis zu bleiben. Wir möchten sie anbei mit dir teilen, denn wir sind uns sicher, dass eine Reise auf die griechischen Inseln auch dich bereichern wird.
#1 Andros: Die edle Insel der Seefahrer
Die nördlichste Insel der Kykladen ist gefühlt nur einen Katzensprung von Athen entfernt. Man könnte also meinen, Andros könne sich vor Touristen kaum retten. Doch das Gegenteil ist der Fall. Bei unserem Besuch Ende Mai ging es beschaulich zu, von Massentourismus keine Spur.
Andros hat uns auf Anhieb gefallen, eine sympathische Insel, landschaftlich sehr reizvoll und abwechslungsreich. Die Inselhauptstadt Chora ist für uns eine der schönsten der Kykladen. Eindrucksvoll erstrahlen die weißen Häuser mit ihren roten Dächern auf einem Felssporn, der weit ins Meer ragt.
Davor liegt ein altes venezianisches Kastro und mitten im Meer peitschen die Wellen gegen den Leuchtturm von Tourlitis, der zum Wahrzeichen der Insel geworden ist. Architektonisch einzigartig in Griechenland, erhebt er sich fast märchenhaft aus der tiefblauen See.
Zahlreiche gut ausgeschilderte Wanderwege durch das grüne Mesaria-Tal oder die raue Berglandschaft des Nordens laden zu ausgedehnten Entdeckungstouren ein. Zwischendurch kann man im gemütlichen Küstenort Batsi die Seele baumeln lassen oder sich an den herrlichen Sandstränden der Westküste erfrischen.
Die Insel der Seefahrer und Kapitäne hat auch kulinarisch einiges zu bieten. Nicht nur, dass wir hier in einer Cooking Class gelernt haben, wie man die leckeren Dolmades (gefüllte Weinblätter) richtig rollt, auf Andros haben wir auch den für uns besten Rotwein Griechenlands verkostet!
Was es auf dem Kykladen-Geheimtipp alles zu sehen gibt, verraten wir dir in unserem Beitrag: Andros Highlights
→ Lust auf ein Inselhopping ab Andros? Entdecke die bezaubernde Inselwelt der Kykladen mit unserem Reiseführer. Acht Kykladen-Inseln werden ausführlich beschrieben, inklusive nützlicher Tipps zur Organisation deines Inselhoppings. Erhältlich als E-Book (PDF) oder zeitweise auch als Taschenbuch. Alle Infos und Leseprobe unter: Reiseführer Kykladen
#2 Amorgos: Die Königin der Kykladen
Amorgos – eine Insel von rauer, wilder Schönheit. Es war Liebe auf den ersten Blick. Das bergige, karge Profil der Insel, die lieblichen Bergdörfer im Norden, die verträumten Weiler im Süden, das weiße Häusermeer der Chora, das sich eingerahmt von Windmühlen auf einem Bergrücken zusammendrängt und natürlich das spektakuläre Kloster Chozoviotissa, das an einer Felswand zu schweben scheint.
Die Insel im Herzen der Kykladen ist für uns ein heiliger Ort. Die besondere Aura von Amorgos spürt man spätestens, wenn man einmal bei Sonnenuntergang die Küstenstraße von Aegiali nach Chora entlang fährt oder das allabendliche Spektakel über der Inselhauptstadt genießt.
Auch auf Amorgos könnte man meinen, die Insel sei bei all ihrer Schönheit überlaufen, aber selbst bei unserem Besuch Anfang Juli hatten wir so manche Badebucht noch fast für uns allein. Erst im August kann es wegen der Ferienzeit etwas voller werden.
Erwähnten wir schon die hervorragende Inselküche? Noch heute läuft uns das Wasser im Mund zusammen, wenn wir an die herrlichen Gerichte in den traditionellen Tavernen und kreativen Restaurants der Insel denken.
Wir werden wiederkommen, nicht nur wegen der guten Küche, sondern auch wegen der liebenswerten Einheimischen, die unseren Inselbesuch bereichert haben.
Alle unsere Reisetipps zur wunderschönen Kykladeninsel findest du in unserem Beitrag: Amorgos Highlights
#3 Nisyros: Zuhause auf der Insel
Jeder Besuch ist für uns wie nach Hause kommen. Die kleine Insel in der östlichen Ägäis mit ihren knapp 1.000 Einwohnern ist als Nachbarinsel von Kos ein Kontrastprogramm. Im Grunde besteht Nisyros nur aus einem Vulkan, dessen Krater als einer der wenigen weltweit sogar begehbar ist.
Nach Nisyros kommt man nicht für einen Strandurlaub. Man kommt, um einen Hauch des ursprünglichen Griechenlands aufzusaugen. Wenn die Tagestouristen aus Kos die Insel verlassen haben, entfaltet sich der wahre Zauber von Nisyros. Man wird Teil der Gemeinschaft, sitzt abends mit den Einheimischen in den Tavernen.
Wie auf einer Zeitreise fühlt man sich, wenn man durch die Gassen der weißen Bergdörfer von Emporios und Nikia schlendert. Spektakulär kleben sie am Rande der Caldera, auf der einen Seite blickt man in die tiefblaue Ägäis, auf der anderen in den schwefelumhüllten Krater. Was für eine einmalige Kulisse!
Vor allem in der Nebensaison ist auf Nisyros nicht viel los und gerade das macht den Reiz dieser griechischen Vulkaninsel aus. Es ist das einfache Leben, das wir lieben und das uns jedes Jahr im Herbst für ein paar Monate hierher zieht.
Was es auf unserer Lieblingsinsel alles zu sehen gibt, verraten wir dir hier: Nisyros Highlights
#4 Patmos: Ein wahrhaft heiliger Ort
Fast kykladisch mutet die kleine Insel im Osten der Ägäis an, die zur Inselgruppe des Dodekanes gehört. Bereits die Einfahrt in die Hafenbucht von Patmos ist spektakulär. Wie eine Festung thront das heilige Johanneskloster auf einem Hügel über dem weißen Häusermeer der Chora.
Schon der Apostel Johannes fühlte sich im Jahre 95 n. Chr. von der Insel so angezogen, dass er hier in einer Höhle unterhalb der Chora das letzte Kapitel der christlichen Bibel geschrieben haben soll. Die Höhle der Apokalypse kann heute noch besichtigt werden.
Patmos ist für uns ein heiliger Ort und spätestens bei einem Spaziergang durch die fotogenen Gassen der Chora wird man das Gefühl nicht los, den Himmel berühren zu können.
Auf kompakter Fläche bietet die seepferdchenförmige Insel alles, was das Urlauberherz begehrt. Im lebhaften Küstenort Skala kann man in einem der zahlreichen Cafés verweilen oder sich an den herrlichen Sandstränden dieses Griechenland Geheimtipps erfrischen.
Den schönsten Sonnenuntergang genießt man vom höchsten Berg der Insel, auf dem das weiße Kloster Profitis Ilias thront. Kein Klatschen stört hier die idyllische Kulisse, wenn der rote Feuerball im Meer versinkt.
Alles Wissenswerte über die Insel Patmos findest du in unserem Beitrag: Patmos Highlights
→ Entdecke die wunderschöne Inselwelt des Dodekanes von Patmos bis Kasos. In unserem Inselhopping-Reiseführer nehmen wir dich mit auf neun Inseln des Dodekanes und geben dir zahlreiche Reisetipps und wichtige Informationen zur Organisation deines Inselhoppings. Erhältlich als E-Book (PDF) oder zeitweise auch als Taschenbuch. Alle Infos und Leseprobe unter: Reiseführer Dodekanes
#5 Kasos: Geheimtipp am Ende des Dodekanes
Die Insel Kasos im Südosten der Ägäis steht meist im Schatten ihrer großen Schwester Karpathos. Dabei ist es gerade diese unverfälschte Atmosphäre, die Kasos so reizvoll macht. Die Insel mit ihren 1.100 Einwohnern ist so klein, dass man die einzelnen Dörfer gut zu Fuß erreichen kann.
In den Cafés des Hauptortes Fry kamen wir schnell mit den freundlichen Einheimischen ins Gespräch. Hier gehört man als Tourist auch in der Hochsaison noch zu den seltenen Spezies und wird mit viel Neugierde und Gastfreundschaft begrüßt.
Unseren zufälligen Besuch auf Kasos am 17. Juli werden wir so schnell nicht vergessen. Kaum hatten wir die Insel betreten, wurden wir unverhofft Teil eines großen Kirchweihfestes zu Ehren der Heiligen Marina, zu dem sogar die kasiotische Verwandtschaft aus den USA angereist ist.
Bei Tanz und Gesang wurde ausgiebig gefeiert, gelacht und das Leben genossen. Das ist Griechenland, wie man es sich vorstellt. Was für ein großartiger Tag in Kasos! Übrigens, die köstlichen Dolmadakia von Kasos sind uns noch heute in guter Erinnerung und die besten, die wir bisher gegessen haben!
In unserem Beitrag zu Karpathos berichten wir in einem kurzen Kapitel auch über die kleine Schwesterinsel: Tagesausflug nach Kasos
#6 Chios: Schatzkiste der Nordägäis
Selten haben wir eine griechische Insel mit einer so starken Identität besucht. Chios war jedoch keine Liebe auf den ersten Blick, der Hauptort wirkt bei der Einfahrt in den Hafen eher schmucklos. Doch im Hinterland zeigt sich die authentische griechische Insel in der nördlichen Ostägäis von ihrer schönsten Seite.
Kurz nach unserer Ankunft auf Chios spazierten wir ein wenig durch die Gassen der Hauptstadt und wurden an einer kleinen Kapelle spontan von einigen Einheimischen zu Kaffee und Loukoumades eingeladen. Was für ein herzlicher Empfang!
Trotz ihrer Größe ist Chios noch ein echter Geheimtipp unter den griechischen Inseln. Das Eiland ist landschaftlich sehr abwechslungsreich, bietet herrliche Strände und Badebuchten und zahlreiche schöne Ortschaften, darunter die beeindruckenden Mastixdörfer.
Mit offenem Mund liefen wir durch das Mastixdorf Pyrgi, selten haben wir so eine bizarre Architektur gesehen. Die Speicherkarte unserer Kamera war bald bis zum Rand gefüllt. Nicht weniger schön ist das festungsartige Mastixdorf Mesta, in dem wir übernachteten.
Apropos Mastix: Er ist das Aushängeschild der Insel. Das Harz wird im Spätsommer vom Stamm des Mastixstrauches (Pistacia Lentiscus) gekratzt und in Form von Tropfen, Kaugummi, Likör, Kosmetika etc. vermarktet. Den Tränen von Chios, wie das Harz auch genannt wird, wird eine heilende Wirkung vor allem für den Magen-Darm-Trakt nachgesagt, wovon wir selbst überzeugt sind.
Die besten Tipps für einen Besuch des Insel-Geheimtipps verraten wir dir hier: Chios Highlights
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#7 Kythira: Das unbekannte Inseljuwel
Kaum ein internationaler Tourist kennt diese Insel – vor der Südküste des Peloponnes wartet ein echter Griechenland Geheimtipp auf dich! Kythira ganz im Westen der Ägäis war eigentlich nur als Zwischenstopp auf dem Weg nach Westkreta geplant.
Kurz nach der Ankunft im Hafen von Diakofti auf Kythira saßen wir in einem kleinen Café mit Blick auf die türkisblaue Lagunenlandschaft. Was für eine traumhafte Kulisse! Kythira präsentierte sich uns im Mai als grüne Insel mit lieblicher Landschaft, hübschen Dörfern und leeren Stränden.
Die Wasserfälle bei Mylopotamos bleiben uns ebenso in besonderer Erinnerung wie die Inselhauptstadt Chora, die mit ihrem venezianischen Kastro eindrucksvoll auf einem Bergrücken thront, darunter die fotogene Bucht von Kapsali.
Wem die sechsstündige Anreise von Piräus auf den Insel-Geheimtipp zu beschwerlich ist, der kann auch von Athen aus mit einer kleinen Propellermaschine in 50 Minuten zum nationalen Flughafen von Kythira fliegen.
Was es auf der Insel alles zu sehen gibt, berichten wir dir in unserem Beitrag: Kythira Highlights
#8 Trizonia: Das Glück der Stille
Wer denkt, es gäbe nur griechische Inseln in der Ägäis und im Ionischen Meer, der irrt. Trizonia ist die einzige bewohnte Insel im Golf von Korinth und ein wahres Kleinod. Wenn die kleine Personenfähre im einzigen Ort der Insel anlegt, empfängt dich eine absolute Postkartenkulisse. Malerisch drängen sich die weißen Häuser mit ihren roten Dächern um die beschauliche Hafenbucht.
Kein Autolärm durchdringt diese friedliche Kulisse, denn die Insel Trizonia ist komplett autofrei. Perfekt für Familien mit Kindern und natürlich für die Katzen, die am Kai schon hungrig auf die Ankunft der Fischerboote warten.
Das Smartphone kann man bei einem Besuch von Trizonia getrost zu Hause lassen. Auf die zwei Quadratkilometer große Insel kommt man, um zu entschleunigen, vom Alltag abzuschalten und neue Energie zu tanken. Außer im Juli und August, wenn es auch Griechen hierher zieht, herrscht auf Trizonia himmlische Ruhe.
In den gemütlichen Tavernen direkt am Meer könnte man bei einem Glas Wein ewig verweilen. Die Kleinen nutzen derweil den modernen Spielplatz, der für den Inselwinzling fast überdimensioniert wirkt. Fast hätten wir es vergessen – Trizonia hat sogar schöne Strände, die in der Nebensaison meist menschenleer sind.
Trizonia ist noch ein echter Griechenland Geheimtipp und hat uns von der ersten Minute an verzaubert. Wir werden auf jeden Fall wiederkommen, um das einfache Glück der Stille erneut zu genießen.
→ Noch mehr Reiseinspiration zu Trizonia und der Region gibt es in unserem Beitrag: Golf von Korinth
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