Delfine in freier Wildbahn, ein Meer aus duftenden Orangenbäumen, hippe Cafés und schmucke Einkaufsgassen, historische Schätze und unberührte Natur. Was sich spontan nach einem touristischen Hotspot anhört, ist in Wirklichkeit die sehenswerte griechische Region um Arta, welche sich im absoluten Dornröschenschlaf befindet.
Die abwechslungsreiche Gegend rund um die Stadt Arta im südlichen Epirus scheint vom Tourismus fast vergessen und mausert sich so zum echten Geheimtipp im Westen Griechenlands. Anbei stellen wir dir unsere liebsten Arta Sehenswürdigkeiten vor.
#1 Griechenland Geheimtipp: Arta im Epirus
Wem es auf den griechischen Inseln zu voll wird, der ist in diesem Teil von Griechenland genau richtig. Als Naturliebhaber oder Aktivurlauber erlebst du hier eine entspannte Zeit fernab der hektischen Touristenpfade. Die geheimnisvolle Tzoumerka Region im Hinterland von Arta gilt unter Kennern als Griechenland Geheimtipp.
Spätestens bei einer Fahrt durch die blühenden Orangenhaine zwischen Arta und dem ambrakischen Golf wird dich die Region in ihren Bann ziehen. Der Duft der weißen Blüten ist so betörend, dass man am liebsten anhalten und in dem Meer aus Orangenbäumen baden möchte.
Findest du den Weg nach Arta, kannst du dir sicher sein, dass du als Tourist eher zur seltenen Spezies gehörst. Die Einheimischen freuen sich über jeden Urlauber, der sich hierher verirrt und dann erstaunt ist, welche Naturschätze hier unbemerkt vor sich hin schlummern.
Wir hatten Gelegenheit der Stadt Arta und ihrem malerischen Umland für ein paar Tage einen Besucht abzustatten. Noch immer völlig berauscht von dem herrlichen Duft der Orangenblüten, verraten wir dir die Highlights unseres Aufenthalts.
Wir zeigen dir, warum es sich genau jetzt lohnt die Region Arta zu entdecken, bevor die Masse mitbekommt, wie schön es hier wirklich ist.
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#2 Koronisia im Ambrakischen Golf
Wenn du wie wir diesen Ort erst einmal googeln musst, dann kannst du erahnen, dass es sich wirklich um eine unentdeckte Perle in Griechenland handeln muss.
Der Ambrakische Golf (auch amvrakischer Golf) liegt ganz im Westen des griechischen Festlands und ist selbst vielen Griechen bisher nicht bekannt. Da er nur durch einen kleinen Kanal bei Preveza mit dem Ionischen Meer verbunden ist, wirkt der Golf eher wie ein riesiger See. Vom Pindos-Gebirge münden die Flüsse Arachtos und Louros in den Golf hinein.
Mit seinen großen Lagunen ist der ambrakische Golf ein einzigartiges Naturschutzgebiet. An den Ufern befindet sich das größtes Schilfbett des Balkans, welches Zuhause für über 280 Vogelarten ist. Seine wichtigen Feuchtgebiete bilden das größte zusammenhänge Biotop Griechenlands.
Griechenlands unbekanntes Naturparadies
In der Mitte des ambrakischen Golfes liegt das bewohnte Eiland Koronisia, ein Zufluchtsort für Ruhesuchende. Eine schmale Dammstraße führt von den Ufern mitten in den Golf auf die Insel. Allein die Überfahrt ist ein echtes Erlebnis! Zwischen dichtem Schilf erspähst du Pelikane, Kormorane und Reiher. Ein Paradies für Ornithologen und Vogel-Nerds.
Angekommen auf Koronisia fehlt eigentlich nur noch der einsame Heuballen, der über die Straße weht. Das verschlafene Fischerdorf zählt eine Handvoll Tavernen und Gästehäuser, einen Hafen und eine schöne byzantinische Kirche.
Der Strand am Hafen lädt nicht unbedingt zum Baden ein, dafür gibt es einen schönen Strand mit feinem Kies am Ende des Dorfes. Dieser eignet sich gut zum Erfrischen und durch den flachen Abstieg ist er auch für Kinder geeignet.
An Koronisia grenzen zwei weitere unbewohnte Inseln, die jeweils über eine schmale Landzunge mit dem Eiland verbunden sind. Es gibt einen kleinen Rundweg, den du zu Fuß gehen kannst. Die Einheimischen geben gerne genauer Auskunft über die kurze Wanderung.
Einsamkeit und Stille begleitet dich entlang der Küstenstraße. Zwischen den neugebauten Häusern ragt eine der ältesten byzantinischen Kirchen der Region empor. Die Panagia von Koronisia sorgt für einen mittelalterlichen Hauch auf dem kleinen Eiland.
#3 Delfine im Ambrakischen Golf
Am frühen Morgen geht es raus mit Fischer Stefanos. Die Fisch-Vielfalt hier im Golf sei gut, erzählt uns der liebe Fischer. Wir wollen einige Vögel beobachten, die in den Lagunen des Golfs heimisch sind. Der Ambrakische Golf ist ein wichtiges Vogelschutzgebiet in Griechenland.
Als wir mit seinem Boot hinausfahren, werden wir plötzlich von einer Gruppe Delfinen begrüßt. Sie machen Luftsprünge, schwimmen um unser Boot herum und begleiten uns für eine Weile. Delfine in Griechenland hatten wir noch nie gesehen. Ein unvergessliches Erlebnis!
Es gibt aktuell keine Ausflugsboote, die von Koronisia auf den ambrakischen Golf hinausfahren. Am besten du fragst einen Fischer in den Tavernen vor Ort. Gegen einen kleinen Obolus neben sie dich mit hinaus auf den Ambrakischen Golf.
Den Abend lassen wir in der Fischtaverne vor Ort auf Koronisia ausklingen. Es gibt leckere Shrimps mit Spaghetti. Anfang Mai schienen wir auf dem kleinen Eiland die einzigen Gäste zu sein. Wir haben die kurze Auszeit und die wundervollen Begegnungen mit Mensch und Tier hier sehr genossen.
#4 Stadtrundgang durch Arta
Die 43.000 Einwohner Stadt zählt zu den unbekanntesten Orten in Griechenland. Dennoch wirkt Arta auf Anhieb sympathisch. Es ist ein angenehmer Mix aus jahrhundertealter Geschichte gepaart mit modernen urbanen Flair, der die Stadt zu einem lohnenswerten Ausflugsziel macht.
In der beschaulichen Fußgängerzone herrscht reges Treiben, nur zur Siesta wird es ruhig in der sonst so lebendigen Stadt. Es gibt unzählige Geschäfte und schöne Boutiquen, die das Shoppingherz höher schlagen lassen. Arta ist eine Stadt für die Lokals. Hier findest du kaum Läden mit Souvenirs und „Touristennepp“.
Sehenswürdigkeiten in der Altstadt von Arta
Alle Sehenswürdigkeiten der Stadt kannst du auf einem ausgedehnten Spaziergang fußläufig erkunden. Am Vormittag lohnt sich ein Stopp bei der Agora von Arta. Hier findest du täglich einen der schönsten Wochenmärkte in Griechenland.
In der alten Markthalle bieten Händler aus der Region täglich ihre frischen Erzeugnisse an. Auf den Tischen liegt frisches Obst und Gemüse aus der Region, Fisch aus dem Ambrakischen Golf, sowie Pflanzen-Töpfe und Saatgut.
Nördlich der Agora liegt das byzantinische Kastro von Arta mit seinem prächtigen Glockenturm. Letzterer ist 21 Meter hoch und einer der ältesten Glockentürme Griechenlands. Die Festung war zu unserer Zeit im Mai 2019 leider für Besucher geschlossen. Im Inneren der Burganlage finden im Sommer Events statt.
Hinter der Agora findest du hübsche Gassen zum Flanieren. Durch die etwa 2.000 Studenten zeigt sich Arta als junge und moderne Stadt. Nicht verpassen solltest du einen Besuch in einem der verrückten Cafés, die meist etwas versteckt liegen.
#5 Die Brücke von Arta
Herzstück der Stadt ist die Brücke von Arta. Sie ist die älteste Bogenbrücke Griechenlands und ein architektonisches Meisterwerk. Unter dem 145 Meter langen Bauwerk hindurch fließt der Fluss Arachtos. Seine smaragdgrüne Farbe macht das Postkartenmotiv von Arta perfekt.
Noch bis heute erzählt man sich die makabre Geschichte, dass der Baumeister der Brücke seine Frau opfern musste. Erst als die Dame in das Fundament eingemauert wurde, hielt die Brücke schlussendlich stand.
Direkt neben der vierbogigen Brücke steht die mächtige Platane von Arta, die durch Pfeiler gestützt werden muss. Sie wird auch „die Platane des Ali Pascha“ genannt und ist eine der ältesten Griechenlands. Hier findest du auch einige gemütliche Cafés zum Verweilen.
#6 Historische Highlights in Arta
Artas über 2.700 Jahre alte Geschichte liegt zum größten Teil begraben unter neuen Häuserfundamenten. Unter der heutigen Stadt schlummern historische Überreste alter Besiedlungszeiten. Römer, Byzantiner, Serben und Osmanen beherrschten die strategisch wichtige Region am Ambrakischen Golf.
Das kleinste Amphitheater Griechenlands
Mitten in der Innenstadt wurde bei neuen Bauvorhaben ein kleines Amphitheater gefunden. Es ist das kleinste seiner Art in Griechenland, welches sich direkt in einer modernen Ansiedlung befindet.
Die Stadt Arta liegt an der Stelle des antiken Ambrakia, eine bedeutende Stadt vor 2.000 Jahren. Die Stadt verlor zunehmend an Bedeutung. An vielen Stellen legte man heute Häuserruinen frei. Kaum vorstellbar, wie Arta in antiker Zeit einmal ausgesehen haben muss.
Die byzantinische Kirche Panagia Parigoritissa
Einzig die alten byzantinischen Kirchen stehen noch gut erhalten inmitten des Stadtkerns. Besonders imposant durch ihre Größe ist die Panagia Parigoritissa. Sie ist die größte byzantinische Kirche in der Region Arta.
Die mächtige Kirche wurde über die Jahrhunderte von vielen Völkern genutzt und stetig erweitert. Besonders sehenswert ist auch das Innere der heiligen Stätte mit ihren eindrucksvollen Kuppeln, Säulen und Fresken.
Außerhalb von Arta lohnt sich ein kurzer Abstecher in den Küstenort Menidi. Von hier aus hast du ebenfalls eine gute Sicht auf den ambrakischen Golf und kannst bei einem Kaffee in einem der zahlreichen Bars am Hafen die herrliche Natur genießen.
#7 Tzoumerka und Artas‘ Hinterland
Bisher kaum touristisch erschlossen ist auch die geheimnisvolle Bergregion Tzoumerka. Wenn man die Griechen nach einer der ursprünglichsten Regionen ihres Landes fragt, fällt meist als erstes der Begriff Tzoumerka. Architektonisch den Zagoria-Dörfern bei Ioannina ähnlich, hat sich in diesen einzigartigen Landstrich bisher kaum ein Tourist verirrt.
Zwischen mächtigen Gebirgen eingebettet, findest du traditionelle Dörfer mit alten Steinhäusern, einsame Klöster, Brücken und Wasserfälle. Die landschaftliche Kulisse ist traumhaft schön und kann bei ausgiebigen Wanderungen meist völlig ungestört genossen werden.
Das kleine Dorf Rodavgi ist das Tor zu dieser zauberhaften Region. Von hier aus hast du bei klarer Sicht einen atemberaubenden Blick auf den Berg Pramanta und den smaragdgrünen Stausee Pournariou.
Wir haben es leider nur bis hierhergeschafft, und konnten einen kleinen Vorgeschmack auf diese einzigartige Region erhaschen. Bei unserem nächsten Besuch nehmen wir uns ein paar Tage für diese herrliche Berglandschaft Zeit.
#8 Römischer Aquädukt bei Agios Georgios
Von Arta lohnt sich außerdem ein Abstecher zum Ziros-See und einem alten römischen Aquädukt nördlich der Ortschaft Filippiada. Letzteres stellte zu antiker Zeit die Wasserversorgung in der 50 Kilometer entfernten Metropole Nikopolis sicher.
Einige Teile des römischen Aquädukts sind noch sehr gut erhalten. Der Fluss Louros bahnt sich hier seinen Weg bis zur Mündung in den ambrakischen Golf. Malerischer kann eine Naturkulisse kaum sein.
Direkt hinter dem Aquädukt befindet sich ein sehr schöner Park zum Picknicken, sowie eine alte Wassermühle und die Kirche Agios Georgios. Ideal für einen Ausflug mit der ganzen Familie. Im Sommer kannst du dich in dem kristallklaren Fluss herrlich abkühlen.
#9 Schöne Ausflüge & Touren in Arta
Wenn du Sport und Natur kombinieren möchtest, empfehlen wir dir eine Kajaktour auf dem Ziros-See. Der smaragdgrüne See liegt in üppig grüne Vegetation eingebettet. Gemeinsam mit Lukas von Into the Wild sind wir auf dem See entlang gepaddelt und haben die herrliche Natur hier genossen.
Mehr Infos zu sportlichen Aktivitäten um Arta gibt es unter: Into the Wild
Nördlich des Ziros-Sees befindet sich außerdem das „Kokkinopilos Preveza“. Ein Tal mit roten Felsen, was besonders im warmen Sonnenlicht sehr eindrucksvoll aussieht. Es besteht zum Großteil aus kleinen Hügeln, die durch Eisenoxid ihre markante Farbe erhalten.
Weitere Reisetipps & Infos für Arta
Restaurant-Empfehlung für Arta
Rodavgi Grill Restaurant, Rodavgi
Wir haben besonders lecker im Ort Rodavgi in der Taverne von Nikos (ΡΟΔΑΥΓΗ ΚΑΦΕ – ΨΗΣΤΑΡΙΑ) gegessen. Hier gibt es noch richtige Hausmannskost von Muttern. Die Waldpilze und der Wildkräuter-Salat waren ein echter Genuss und die Preise unschlagbar!
Die Taverne bietet außerdem einen grandiosen Blick auf die Berge der Tzoumerka Region. Das Lokal liegt direkt hinter dem traditionellen Hotel Nisista von Rodavgi. Das schöne Nisista Hotel (Auf Booking.com ansehen*) von Andreas ist übrigens ein guter Ausgangsort zur Erkundung von Tzoumerka.
Unterkünfte am Ambrakischen Golf
Hier haben wir übernachtet
Koronisia Apartments, Koronisia
Unsere Zeit in Arta haben wir bei der liebenswerten Georgina in ihren Koronisia Apartments verbracht. Die schöne Unterkunft liegt auf der gleichnamigen Insel direkt mit Blick auf den ambrakischen Golf.
Die Umgebung ist absolut ruhig und die Lage perfekt um Arta und das Hinterland zu erkunden. Direkt nebendran befindet sich die Fischtaverne von ihrem Bruder, in der du leckeren frischgefangenen Fisch und andere griechische Spezialitäten genießen kannst. Hier kannst du die Apartments direkt über Booking.com* buchen:
➲ Zur Buchung der Koronisia Apartments*
Hotels und Apartments in der Region Arta
Über Buchungsportale wie Aribnb.com und Booking.com findest du zahlreiche Übernachtungs- Möglichkeiten in der Region Arta. Vor allem die Tzoumerka Bergdörfer besitzen zudem sehr traditionelle Unterkünfte.
→ Über Booking.com* findest du viele Unterkünfte um Arta und kannst hier direkt Preise checken:
Mietwagen für die Region Arta
Für die Erkundung der Sehenswürdigkeiten am Ambrakischen Golf empfehlen wir dir einen Mietwagen direkt am Flughafen von Preveza zu mieten. Auf der Strecke nach Arta fallen Mautgebühren an. Hier findet du günstige Mietwagen für deine Epirus Reise:
Anreise in die Region Epirus Arta
Die Region Arta im südlichen Epirus erreichst du am besten per Direktflug von Deutschland in die Stadt Preveza. Der dazugehörige Flughafen Aktio (PVK) liegt nur etwa eine Stunde von Arta entfernt. Condor fliegt einmal pro Woche ab Frankfurt, München, Stuttgart und Prag. Ab Berlin Tegel fliegt EasyJet nach Preveza.
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Für die Erkundung des Epirus lohnt sich auch die Anreise mit dem eigenen Mietwagen. Vor allem die Fährüberfahrt von Italien nach Griechenland lohnt sich für Individualisten, welche eine Griechenland Rundreise planen. Mehr Tipps gibt es hier: Anreise nach Griechenland
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Was haben wir verpasst und welche Ecken sollten wir bei unserem nächsten Besuch unbedingt erkunden? Schreib es uns in die Kommentare!
Weitere Highlights in der Region Epirus findest du unter: Epirus Griechenland
*Transparenz: Diese Reise fand in Kooperation mit der Gemeinde Arta statt. Unsere Meinung bleibt davon unberührt.